Erschienen in:
22.10.2021 | Hepatitiden | Schwerpunkt
Hepatitis E: vom akut-auf-chronischen Leberversagen bis zur chronischen Hepatitis E
Indikationen für eine Ribavirintherapie
verfasst von:
Dr. med. univ. Dr. scient. med. Thomas Horvatits
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
|
Ausgabe 6/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Hepatitis E ist eine weltweit vorkommende Infektionserkrankung der Leber, ausgelöst durch das Hepatitis-E-Virus (HEV). Abhängig vom Genotyp präsentiert sich die HEV-Infektion mit unterschiedlichen klinischen Facetten: Die tropischen Genotypen 1 und 2 sind mit einer typischerweise selbstlimitierten akuten Hepatitis assoziiert und werden über kontaminiertes Wasser übertragen. Die in Industrienationen vorherrschenden Genotypen 3 und 4 sind vor allem mit Verzehr von unzureichend gegartem Schweinefleisch assoziiert und können bei Immunsupprimierten zu chronischen Verläufen führen. Neben der fulminanten Hepatitis mit akutem Leberversagen kann eine akute HEV-Infektion bei zugrunde liegender chronischer Lebererkrankung zum akut-auf-chronischen Leberversagen führen. Die chronische Hepatitis E kann zur Etablierung einer Leberzirrhose mit lebensbedrohlichen Folgen führen. Zudem geraten extrahepatische Manifestationen, vor allem neurologische und immunologische Krankheitsbilder sowie Replikationsorte außerhalb der Leber, zunehmend in den Fokus der Forschung. Im diesem Übersichtartikel werden epidemiologische und klinische Aspekte sowie Nutzen und Indikation antiviraler Therapien bei Hepatitis E dargestellt und diskutiert.