06.11.2023 | Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Gendermedizin | CME
Brustschmerz und kardiovaskuläre Erkrankungen bei Frauen
Diagnostik und Therapie
Erschienen in: Herz | Ausgabe 6/2023
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Kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) sind nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen weltweit die führende Todesursache. Die Inzidenz für CVD nimmt bei Frauen insbesondere nach der Menopause deutlich zu. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Inzidenz, Prävalenz und Mortalität von CVD sind auf hormonelle, anatomische sowie soziokulturelle Unterschiede zurückzuführen. Im Rahmen der Primär- und Sekundärprävention einer koronaren Herzkrankheit (KHK) sollten neben den klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren auch frauenspezifische Risikofaktoren wie Autoimmunerkrankungen und schwangerschaftsassoziierte Erkrankungen (z. B. Gestationsdiabetes und Präeklampsie) Berücksichtigung finden. Ferner sollte bei Frauen mit Angina pectoris bedacht werden, dass insbesondere Frauen gehäuft an einer Ischämie mit nichtobstruktiven Koronararterien (INOCA) leiden, die beispielsweise durch eine mikrovaskuläre Dysfunktion (CMD) oder Koronarspasmen hervorgerufen werden kann. Basierend hierauf, sollte bei symptomatischen Frauen die Diagnostik nach einer Koronarangiographie mit unauffälligen epikardialen Gefäßen nicht beendet werden. Es sollte frühzeitig eine gezielte Diagnostik bezüglich CMD und Koronarspasmen erfolgen.