Erschienen in:
01.07.2010 | Schwerpunkt
Herz und Niere
verfasst von:
Dr. D. Kiski, Prof. Dr. H. Reinecke
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2010
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Zusammenfassung
Herz und Nieren wirken in zahlreichen Interaktionen zusammen, z. B. in der Regulation des Blutdrucks, des Flüssigkeitshaushalts und der Organperfusion. Auch primär isolierte Schäden des einen Organs führen fast immer zu erheblichen Beeinträchtigungen des zunächst nicht betroffenen Systems: So induziert z. B. eine Herzinsuffizienz oft eine Niereninsuffizienz. Umgekehrt wirkt eine Einschränkung der Nierenfunktion als starker unabhängiger kardiovaskulärer Risikofaktor. Häufig auch unter Mitwirkung weiterer Faktoren, wie Diabetes oder Hypertonus, wird ein Circulus vitiosus bei den betroffenen Patienten induziert, bei dem sich eine fortschreitende Verschlechterung sowohl von Herz- und Nierenfunktion als auch der anderen Risikofaktoren immer weiter gegenseitig verstärkt. Die assoziierten kardiovaskulären Ereignisse sind entsprechend häufig. Da sich die Zahl nierenkranker Patienten alle 8–10 Jahre verdoppelt und so eine dramatisch wachsende Zahl von Menschen betroffen ist, gewinnt dieses Patientenkollektiv eine immer größere medizinische, aber auch volkswirtschaftliche Bedeutung. Entsprechend ist bei Patienten mit Herz- und Nierenkrankheit eine frühzeitige, interdisziplinäre nephrologische und kardiologische Diagnostik und Therapie erforderlich, wobei für eine ganze Reihe von Interventionen bisher nicht bewiesen werden konnte, dass auch Nierenkranke davon profitieren.