Erschienen in:
13.05.2022 | Herzinsuffizienz | Übersichten
LIVE™ – eine innovative Option zur minimal-invasiven Infarkttherapie durch operative Ventrikelrekonstruktion ohne Herz-Lungen-Maschine
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. med. Aron-Frederik Popov, Prof. Dr. med. Thorsten Hanke
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei ausgewählten Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz mit ischämischer Ätiologie stellt die chirurgische Ventrikelrekonstruktion das bislang etablierte Verfahren und eine wirksame Therapie dar. Aufgrund seiner Invasivität besteht jedoch ein notwendiger Bedarf an alternativen therapeutischen Optionen. Eine innovative, weniger invasive Alternative bietet das LIVE™(„Less Invasive Ventricular Enhancement“; BioVentrix, Inc., San Ramon, CA, USA)-Verfahren zum Ausschluss von vernarbtem Myokardgewebe am schlagenden Herzen ohne Herz-Lungenmaschine über einen minimal-invasiven chirurgischen Zugang.
Ziel der Arbeit
Ziel dieses Artikels soll sein, einen Überblick über die unterschiedlichen Aspekte dieses neuen Verfahrens sowie dessen Möglichkeiten und Grenzen zu geben.
Methoden
Der Fokus lag auf einer Analyse der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage, der technischen Beschreibung der Prozedur, der Beleuchtung Sicherheits-relevanter Aspekte und der Definition eines geeigneten Patientenkollektivs.
Ergebnisse
Bei umfassender Analyse dieser Kriterien stellt sich die LIVE™-Therapie als ein sicheres, minimal-invasives und vor allem Patienten-spezifisches Verfahren auf dem Gebiet der linksventrikulären Volumenreduktionstherapie dar. Das Verfahren erweist sich als vielversprechend und zeigt konsistent eine Verbesserung der linksventrikulären Funktion, der Herzinsuffizienz-Symptomatik sowie der Belastbarkeit und Lebensqualität der Patienten.
Diskussion
Mit dem LIVE™-Verfahren könnten nach stringenter Umsetzung der gewonnenen Erfahrungen hinsichtlich optimaler Patientenauswahl positive Effekte im Langzeitüberleben, vor allem auch bei Hochrisiko-Patienten, möglich sein. Jedoch sind weitere randomsierte, kontrollierte Studien notwendig, um die Technologie besser einschätzen und optimal positionieren zu können.