Erschienen in:
01.10.2003 | Originalien
Hirnabszesse nach extrakraniellen Infektionen im Kopf-Hals-Bereich
verfasst von:
C. Marchiori, E. Tonon, P. Boscolo Rizzo, A. Vaglia, U. Meyding-Lamadé, M. Levorato, M. C. Da Mosto, A. Dietz
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2003
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Abstract
20 Patienten mit Hirnabszessen in Folge primärer Infektionen des Mittelohres (12 Fälle), der Mundhöhle (7 Fälle) und der Stirnhöhle (1 Fall) werden vorgestellt.
In 17 Fällen (85%) wurde eine neurochirurgische Intervention notwendig. In acht dieser Fälle wurde eine operative Sanierung des infektiösen Fokus durchgeführt (6 Antro- bzw. Mastoidektomien, 2 Zahnextraktionen). Bei einem von 3 Patienten, die nicht neurochirurgisch behandelt wurden, wurde eine Mastoidektomie durchgeführt. Die mikrobiologische Diagnostik konnte bei 9 Patienten den Erreger sichern. Bei 8 Patienten war das gewonnene Abszessmaterial steril. 19 Patienten wurden erfolgreich behandelt, einer starb an den Folgen des Hirnabszesses. Es ergaben sich keine prognostischen Unterschiede bei den untersuchten Faktoren wie Geschlecht, Alter, Symptomdauer vor Diagnose, klinischem Bild, Größe des Abszesses und Art der Behandlung.
Die Frühdiagnose ermöglicht mit höherer Wahrscheinlichkeit die Isolation des infektiösen Agens auf dem Boden der ersten klinischen Zeichen (Zephalgie, Fieber, Bewusstseinsänderungen, fokale neurologische Defizite, epileptische Anfälle).