Erschienen in:
20.11.2023 | HIV | Leitthema
Genitoanale Infektionen durch Panton-Valentine-Leukozidin(PVL)-positiven Staphylococcus aureus
Schmierinfektion oder sexuell übertragbare Erkrankung?
verfasst von:
Dr. med. Galina Balakirski, Prof. Dr. med. Silke C. Hofmann
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Panton-Valentine-Leukozidin (PVL) ist ein porenbildendes Exotoxin, das von bestimmten Staphylococcus(S.)-aureus-Stämmen produziert wird und für die erhöhte Virulenz des Erregers verantwortlich ist. So neigen die durch den PVL-positiven S. aureus verursachten Infektionen zu Rezidiven. In der Regel handelt es sich um Schmierinfektionen, die neben den klassischen mukokutanen Abszessen auch Follikulitiden und eitrige Lidrandentzündungen hervorrufen können. In den letzten Jahren wurden zudem rezidivierende, durch den PVL-positiven S. aureus verursachte, genitoanale Infektionen beschrieben. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen um eine sexuell übertragbare Erkrankung. Zurzeit wird davon ausgegangen, dass die meisten Infektionen aus dem Ausland importiert werden. Neben einer konsequenten Therapie dieser Infektionen sollte zur Rezidivprophylaxe eine Dekolonisation durchgeführt werden.