Erschienen in:
01.05.2009 | Leitthema
Immunablation in Kombination mit autologer Stammzelltransplantation bei Lupus
Eine Bilanz aus klinischer Sicht
verfasst von:
T. Alexander, R. Arnold, Prof. Dr. F. Hiepe
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine klassische systemische Autoimmunerkrankung. Die Behandlung beinhaltet die chronische Gabe von Antimalariamitteln, Glukokortikoiden und Immunsuppressiva, die mit beträchtlichen Nebenwirkungen verbunden ist. Im Gegensatz dazu bietet die Immunablation des autoreaktiven immunologischen Gedächtnisses mit anschließender Transplantation autologer Stammzellen, die seit 1996 bei therapierefraktären Patienten durchgeführt wird, ein kuratives Potenzial mit erzielten Langzeitremissionen bis zu 10 Jahren trotz Beendigung der immunsuppressiven Therapie. Bislang wurden weltweit 147 SLE-Patienten, die auf die Standardtherapien nicht ansprachen, im Rahmen klinischer Studien auf diese Weise behandelt. Bei der Mehrheit dieser Patienten konnten stabile klinische Remissionen erzielt werden. Es wurden aber auch SLE-Rezidive und sekundäre Autoimmunprozesse beobachtet. Die Transplantations-assoziierte Mortalität (TRM) lag bei 6% mit einem erheblichen Zentrumseffekt (2–13%). Wir fassen hier die publizierten klinischen Resultate zur Immunablation in Kombination mit der autologen Stammzelltransplantation (ASZT) bei SLE zusammen und diskutieren Konzepte für die Optimierung dieser Therapie. Die frühzeitige Erfassung von Patienten mit einer schlechten Prognose vor Auftreten irreversibler Organschäden könnte die Ergebnisse dieser Behandlungsmethode verbessern und ihre Risiken vermindern.