Erschienen in:
08.05.2017 | Originalarbeit
Inverse Schulterprothese bei proximalen Humerusfrakturen
Gesundheitsbezogene Lebensqualität
verfasst von:
Thomas Willert, Tony Schmidt, Josephine Gehring, Jörg Weber, Thomas Westphal
Erschienen in:
Obere Extremität
|
Ausgabe 3/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Studien zur Implantation einer inversen Schulterprothese wegen einer proximalen Humerusfraktur verwenden häufig Funktion und Schmerz als Zielgrößen. Aber auch andere Dimensionen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität („health-related quality of life“, HRQOL) können theoretisch betroffen sein. Bisher existieren nur wenige Arbeiten, die sich mit den Auswirkungen auf den Gesundheitszustand, die über die funktionellen Einschränkungen hinausgehen, befassen.
Fragestellung
Daher ergab sich die Frage, ob bei diesen Patienten Beeinträchtigungen der HRQOL nachweisbar sind.
Material und Methoden
Wegen einer proximalen Humerusfraktur wurden 21 Patienten mit inverser Schulterprothese prospektiv über 12 Monate beobachtet. Die funktionellen Ergebnisse wurden mit dem Constant- und DASH-(„Disability of shoulder, arms and hand questionnaire“-)Score gemessen, die HRQOL mit dem SF-36-Fragebogen („short form 36“). Den Patienten wurde ein bezüglich Alter, Geschlecht und Wohnort gleicher Teilnehmer aus der Studie zur Gesundheit Erwachsener des Robert-Koch-Instituts zugeordnet. Die 8 Skalen beider Gruppen wurden miteinander verglichen (t-Test).
Ergebnisse
Der mittlere Constant-Score betrug 50 Punkte (Range 12–77, Standardabweichung [SD] 17), alters- und geschlechtsadaptiert 61 % (Range 15–95, SD 21). Der DASH lag im Mittel bei 52 (Range 15–98, SD 25). In 3 der 8 Subskalen (körperliche Funktionsfähigkeit, Vitalität, allgemeine Gesundheitswahrnehmung) zeigte die Patientenkohorte einen signifikanten Unterschied zur deutschen Normalbevölkerung.
Schlussfolgerung
Eine inverse Schulterprothese nach proximaler Humerusfraktur beeinflusst die funktionellen und darüber hinausgehenden Aspekte der HRQL. Instrumente zur Messung der HRQOL sind sinnvolle Ergänzungen zu gebräuchlichen Scores bei diesen Patienten.