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Erschienen in: Die Ophthalmologie 4/2022

07.12.2021 | Keratoplastik | Leitthema

Histologische Veränderungen beim Keratokonus und Wundheilung nach kornealem Crosslinking

verfasst von: Louisa M. Bulirsch, Constance Weber, Marlene Saßmannshausen, Markus Kohlhaas, Frank G. Holz, Karin U. Loeffler, PD Dr. med. Martina C. Herwig-Carl

Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 4/2022

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Zusammenfassung

Hintergrund

Der Keratokonus zählt zu den Hornhautektasien und ist eine multifaktorielle Erkrankung. Bei den betroffenen, oft jugendlichen Patienten kommt es durch Entwicklung eines irregulären Astigmatismus zu einer Sehverschlechterung. Seit mehreren Jahren ist bei Progression des Keratokonus die Behandlung mittels kornealen Crosslinkings (CXL) indiziert.

Ziel der Arbeit

Darstellung von Pathophysiologie, histologischen Veränderungen bei Keratokonus sowie Wundheilungsvorgängen nach CXL und deren potenziellen Komplikationen.

Material und Methoden

Histologische Veränderungen bei Keratokonus sowie der Wundheilungsvorgänge nach CXL und deren potenzielle Komplikationen werden anhand histologischer Untersuchungen von Hornhautpräparaten mit Keratokonus ohne und mit Zustand nach CXL dargestellt. Relevante Literatur und eigene Daten werden analysiert und diskutiert.

Ergebnisse

Die histologischen Charakteristika des Keratokonus umfassen Veränderungen in Epithel, Bowman-Schicht und Stroma. Wundheilungsprozesse nach CXL umfassen die Heilung des Oberflächenepithels sowie einen transienten Keratozyten- und Nervenfaserverlust. In Keratoplastikmaterial konnte in mehreren Fällen ein persistierender Keratozytenverlust nachgewiesen werden, der mindestens zu einer Transparenzminderung der Hornhaut führen kann.

Diskussion

Der Keratokonus zeigt charakteristische histopathologische Veränderungen wie Unregelmäßigkeiten des Epithels, eine Verdünnung des Stromas sowie Brüche der Bowman-Schicht, während sich das Endothel und die Descemet-Membran (außer im Falle eines Hydrops corneae) unverändert zeigen. Nach CXL lassen sich Wundheilungsprozesse vornehmlich in vivo mittels konfokaler Mikroskopie verfolgen. Komplikationen nach CXL sind selten. Ein persistierender Keratozytenverlust (>12 Monate nach CXL) kann sich klinisch als visusrelevante Narbe manifestieren.
Literatur
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Metadaten
Titel
Histologische Veränderungen beim Keratokonus und Wundheilung nach kornealem Crosslinking
verfasst von
Louisa M. Bulirsch
Constance Weber
Marlene Saßmannshausen
Markus Kohlhaas
Frank G. Holz
Karin U. Loeffler
PD Dr. med. Martina C. Herwig-Carl
Publikationsdatum
07.12.2021
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Keratoplastik
Erschienen in
Die Ophthalmologie / Ausgabe 4/2022
Print ISSN: 2731-720X
Elektronische ISSN: 2731-7218
DOI
https://doi.org/10.1007/s00347-021-01537-8

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