Erschienen in:
01.04.2007 | Schwerpunkt: Maligne Lymphome
Klassifikation und Pathogenese der malignen Lymphome
verfasst von:
Prof. Dr. H. Stein, M. Hummel, K. Jöhrens, I. Anagnostopoulos
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 4/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Einteilung der Lymphome entsprechend der WHO Klassifikation von 2001 basiert auf Erkenntnissen über die B- und T-Zell-Differenzierung, dem Immunphänotyp und genetischen Veränderungen der Tumorzellen sowie klinischen Merkmalen. Für die Diagnostik der Lymphome reicht die konventionelle Histologie nicht aus. Eine Immunphänotypisierung mittels Immunhistologie ist in praktisch allen Fällen notwendig. Die Anwendung zusätzlicher Untersuchungen wie die Klonalitätsanalyse mittels PCR und Nachweis von chromosomalen Translokationen mittels FISH ist in einigen Fällen erforderlich. Eine große Gefahrenquelle für die Entstehung der B-Zell-Lymphome stellen die Umlagerung der Immunglobulingene sowie die somatischen Mutationen und der Immunglobulinschwerkettenklassenwechsel bei der Keimzentrumsreaktion dar, indem es zu molekularen Unfällen in Form von chromosomalen Translokationen und Mutationen kommen kann. Folgen sind Störungen der B-Zell-Homöostase mit Steigerung der Proliferation, Hemmung der Apoptose oder einer Kombination von beidem. Das klinische Verhalten kann zusätzlich durch das Mikromilieu des Lymphoms (T-Zellen, Zytokinmuster und z. T. Mikroorganismen) beeinflusst werden.