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Erschienen in: Zeitschrift für Allgemeinmedizin 8/2023

Open Access 13.11.2023 | Klimawandel | CME

Klimasensible Gesundheitsberatung

Tipps für die hausärztliche Praxis

verfasst von: Dr. med. Alina Herrmann, Claudia Mews, Heike Hansen, Benedikt Lenzer, Eva-Maria Schwienhorst-Stich, Claudia Quitmann

Erschienen in: Zeitschrift für Allgemeinmedizin | Ausgabe 8/2023

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Zusammenfassung

Die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit werden zunehmend spürbar. Zudem liegt im Klimaschutz großes Potenzial für die Gesundheitsförderung. Im Praxisalltag können Themen zu Klimawandel und Gesundheit in die Beratung von Patient:innen integriert werden. Ziele sind der Schutz und die Förderung der individuellen und öffentlichen Gesundheit sowie weitere klima- und gesundheitsrelevante Aspekte. Inhalte einer solchen „klimasensiblen Gesundheitsberatung“ (KSGB) können Informationen über gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels und entsprechende Schutzmaßnahmen, Aufklärung zu gesunden und klimafreundlichen Lebensstilen oder seltener auch gesellschaftliche Aspekte sein. Bei der Integration von KSGB in Sprechstunde und Praxisabläufe finden bekannte Strategien aus der Gesundheits- und Klimawandelkommunikation Anwendung, v. a. patient:innenzentrierte Kommunikation, motivierende Gesprächsführung oder der differenzierte und offene Umgang mit klimabezogenen Gefühlen.
Hinweise

Wissenschaftliche Leitung

S. Blumenthal, Berlin
J. Husemann, Hamburg
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

Lernziele

Nach Lektüre dieses Beitrags…
  • kennen Sie verschiedene Ziele der klimasensiblen Gesundheitsberatung und können eine informierte Entscheidung treffen, welche davon Sie verfolgen wollen,
  • sind Ihnen wesentliche Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Gesundheit geläufig, die für Patient:innen in der Primärversorgung relevant sind,
  • wissen Sie um mögliche Methoden, die in der klimasensiblen Gesundheitsberatung eingesetzt werden können,
  • kennen Sie Quellen, mithilfe derer Sie Inhalte oder Methoden der klimasensiblen Beratung weiter vertiefen können,
  • sind Ihnen Beispiele bekannt, wie Sie Themen zu Klimawandel und Gesundheit in die alltägliche Beratung Ihrer Patient:innen integrieren können.

Hintergrund zur klimasensiblen Gesundheitsberatung

Klimawandel und Gesundheit sind eng miteinander verknüpft: Beispielsweise bedrohen zunehmende Hitzewellen insbesondere ältere und vorerkrankte Menschen. Gleichzeitig liegt im Klimaschutz auch ein großes Potenzial, die Gesundheit der Bevölkerung, z. B. durch Reduktion von Luftschadstoffen, zu schützen.
Hausärzt:innen und andere medizinische Berufsgruppen genießen ein hohes Vertrauen und sind in Kontakt mit vielen Menschen, weshalb medizinische Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) ihre Mitglieder dazu anregen, den Klimawandel in die Kommunikation mit Patient:innen zu integrieren („klimasensible Gesundheitsberatung“) [1].
Fallbeispiel, Teil 1
Herr M. ist 63 Jahre alt und hat folgende Vorerkrankungen: Z. n. Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz (Stadium I gemäß New York Heart Association, NYHA), Hypertonus, Hypercholesterinämie, Adipositas Grad I sowie Z. n. Exzision eines dysplastisch veränderten Nävuszellnävus. Er ist Exraucher (40 Pack-years, seit Myokardinfarkt abstinent) und konsumiert nach eigenen Angaben gelegentlich Alkohol (3 Bier à 0,5 l/Woche).
Herr M. ist Leiter einer Spedition und beschreibt beruflich großen Stress, dennoch übe er seinen Beruf gerne aus. Er ist verheiratet und lebt kinderlos mit seinem Partner.
Der Patient stellt sich heute bei Ihnen im Anschluss an seine Reha nach seinem ersten Myokardinfarkt vor. Herr M. beschreibt den Myokardinfarkt als „Weckruf“. Er habe seitdem keine Zigarette mehr geraucht und erkundigt sich nun nach einem insgesamt gesünderen Lebensstil.
Die Auswirkungen des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit werden in Deutschland u. a. sichtbar durch eine Zunahme von Hitzewellen oder Extremwetterereignissen sowie eine Verlängerung der Pollensaison mit entsprechenden Belastungen für Menschen mit Allergien [2].
Das Bewusstsein für den engen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit nimmt in medizinischen Berufsgruppen zu. Die Handlungsoptionen liegen hierbei sowohl im Bereich der Adaptation, also der Klimafolgenanpassung, als auch im Bereich der Mitigation, des Klimaschutzes als Gesundheitsschutz. Medizinische Fachgesellschaften sehen das Gesundheitspersonal zunehmend in der Verantwortung, ihre Patient:innen sowie die allgemeine Bevölkerung über diesen Zusammenhang aufzuklären [1, 3, 4]. Diese Verantwortung wird häufig damit begründet, dass Gesundheitspersonal in Kontakt mit vielen Menschen steht [5], ein hohes Maß an Vertrauen seitens der breiten Bevölkerung genießt [6] und daher ein besonderes Potenzial hat, als Multiplikator zu fungieren.
Merke
Gesundheitspersonal kann als Multiplikator für Wissen über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit fungieren.
Der hier verwendete Begriff „klimasensible Gesundheitsberatung“ (KSGB) bezeichnet die Integration von Themen rund um Klimawandel und Gesundheit in die Kommunikation mit Patient:innen [7]. Ein ähnliches Konzept ist in Deutschland auch unter dem Begriff „Klimasprechstunde“ bekannt. In Abgrenzung zu anderen Konzepten behandelt KSGB keine Inhalte zu klimafreundlicher Praxisführung oder Verschreibung (z. B. Reduktion von Überversorgung). Diese wichtigen Themen bedürfen einer eigenen Betrachtung, die über die reine Kommunikation mit den Patient:innen hinausgeht. Die KSGB ist aber eng mit diesen Themen verknüpft, z. B. wenn es darum geht, die klimasensible Verschreibung von inhalativen Medikamenten mit Patient:innen zu kommunizieren.
Studien zeigen die Bereitschaft von Ärzt:innen, klimasensibel zu beraten [8, 9]. Es besteht jedoch häufig Unsicherheit hinsichtlich der Umsetzung und der Akzeptanz durch die Patient:innen. Dieser Artikel bietet daher eine praxisorientierte Einführung für Hausärzt:innen in das Konzept der KSGB.
„Gesundheit und Wohlergehen der Menschen hängen ganz wesentlich vom Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ab. Klimaschutz ist deshalb immer auch Gesundheitsschutz. Es ist unsere ärztliche Pflicht, auf diese Zusammenhänge aufmerksam zu machen und uns für die Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele einzusetzen.“ (Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer) [10]

Rahmenwerk für klimasensible Gesundheitsberatung

Für die KSGB wurde 2023 ein Rahmenwerk, basierend auf einer systematischen Literaturrecherche, erarbeitet. Dieses besteht aus drei Ebenen: Ziele, Themenfelder und Kommunikationsstrategien. Ergänzt werden diese durch das übergeordnete Prinzip, die Ebenen der KSGB in Praxisabläufe zu integrieren (Abb. 1; [7]).

Ziele

Da der Klimawandel die Gesundheit bedroht, ist es ein wichtiges Ziel, die individuelle und öffentliche Gesundheit zu schützen und zu fördern, z. B. durch Aufklärung über gesundheitliche Gefahren durch Hitze und entsprechende Schutzmaßnahmen (Ziel 1, Abb. 1). Ein weiteres Ziel ist es, Klimaschutz und damit indirekt auch Gesundheitsschutz zu betreiben (Ziel 3, Abb. 1), z. B. indem Lebensstilempfehlungen mit Vorteilen für Gesundheit und Klimaschutz gegeben werden. Zudem können auch Möglichkeiten des gesellschaftlichen Engagements für Klimaschutz aufgezeigt werden.
Das Ziel, Wissen und Bewusstsein zu den Zusammenhängen zwischen Klimawandel und Gesundheit zu erhöhen (Ziel 2, Abb. 1), kann separat verfolgt werden (z. B. indem Informationsmaterialien zu diesem Thema im Wartezimmer ausliegen) oder mit den anderen beiden genannten Zielen verknüpft werden (z. B. indem in einer Hitzewelle nicht nur zu gesundheitsschützendem Verhalten beraten wird, sondern auch der Einfluss des Klimawandels auf die Zunahme von Hitzewellen benannt wird). Ärzt:innen können abgestimmt auf die eigenen Überzeugungen sowie auf die Bedürfnisse der Patient:innen entscheiden, welche der drei genannten Ziele sie in welcher Gesprächssituation verfolgen wollen oder nicht.
Merke
Das übergeordnete Ziel der KSGB ist der Schutz und die Förderung der individuellen und öffentlichen Gesundheit.

Themenfelder

Prinzipiell können Hausärzt:innen ([7]; Abb. 1) …
  • über unterschiedliche gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels (z. B. auf Allergien) aufklären und
  • dies mit Hinweisen zu entsprechenden Anpassungsmaßnahmen verknüpfen,
  • Aufklärung zu gesunden Lebensstilen mit Hinweisen zur Klimafreundlichkeit verbinden,
  • weitere Klimaschutzaspekte und gesellschaftliche oder politische Inhalte ansprechen.
Die Verbindung von Aufklärung zu gesunden Lebensstilen mit Hinweisen zur Klimafreundlichkeit kann z. B. bei aktiver Mobilität und pflanzenbasierter Ernährung geschehen. Außerdem kann man z. B. bei Patient:innen mit Sorgen bezüglich des Klimawandels über Engagementmöglichkeiten für Klimaschutz sprechen, um ein Selbstwirksamkeitserleben zu fördern und das psychische Wohlbefinden zu verbessern [11].
Bei jeder Konsultation wird individuell entschieden, welche der thematischen Schwerpunkte in der Beratung der Patient:innen relevant und angemessen sind. Mögliche Themenfelder und Inhalte der KSGB werden in Tab. 1 zusammengefasst. In der Infobox sind hilfreiche Links und Adressen dargestellt, mit deren Hilfe diese Inhalte vertieft werden können. Wir möchten darauf verweisen, dass aktuell ein Leitfaden zu KSGB erarbeitet wird, der das erforderliche Basiswissen für hausärztlichen Praxen zusammenfassend aufbereitet (https://​www.​uke.​de/​kliniken-institute/​institute/​allgemeinmedizin​/​forschung/​elkge.​html).
Merke
Um Anknüpfungspunkte für KSGB zu finden, ist es wichtig, dass Hausärzt:innen selbst über die inhaltlichen Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Gesundheit Bescheid wissen.
Tab. 1
Themenfelder, die in der klimasensiblen Gesundheitsberatung (KSGB) angesprochen werden können, und damit verbundene konkrete Inhalte
Themenfelder
Kategorien
Erläuterungen und beispielhafte Inhalte für KSGB, angepasst nach [7, 12, 13]
Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen
Psychische Erkrankungen
Erhöhte Prävalenz von posttraumatischen Belastungsstörungen und Suchterkrankungen nach Extremwetterereignissen
Neue Phänomene: Solastalgie (negative emotionale Reaktion auf Umweltzerstörung und Verlust von Naturumgebung), Klimaangst (Ängste im Zusammenhang mit der Wahrnehmung des Klimawandels)
Beispielhafte Anpassungsmaßnahmen:
Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und ggf. Ängsten in Bezug auf den Klimawandel, um die Thematik mit Patient:innen ansprechen und negative Gefühlsbeschreibungen akzeptieren und aushalten zu können
Beratung zum Umgang mit Angst, ggf. Ermutigung zu Engagement und zum Zusammentun mit anderen, bei stärkeren Belastungen ggf. therapeutische Interventionen
Infektionskrankheiten
Geografische Ausbreitung nach Norden und in Höhenzüge hinein von bereits heimischen Vektoren (z. B. Zecken → Borreliose, FSME)
Ansiedlung neuer Vektoren mit dem geringen Risiko lokal begrenzter Ausbrüche von vormals tropischen Erkrankungen (Tigermücke → z. B. Dengue-Virus)
Beispielhafte Anpassungsmaßnahmen:
Aufklärung über FSME-Risiko bis in den Herbst hinein
Eigene Fortbildung zu Symptomatik tropischer Erkrankungen
Respiratorische Erkrankungen
In Hitzewellen und bei hoher Luftverschmutzung vermehrt Exazerbationen chronischer Lungenerkrankungen (z. B. COPD, Asthma bronchiale)
Bodennahes Ozon (O3) wird bei Hitze und starker UV-Strahlung vermehrt gebildet und führt zu Atemwegsbeschwerden, insbesondere bei Menschen mit respiratorischen Erkrankungen
Beispielhafte Anpassungsmaßnahmen:
Beratung zur Vermeidung starker Hitze-Exposition und Verhaltensempfehlungen bei Hitze und Luftverschmutzung (Exposition vermindern, Ozon-Warn-App, Masken tragen)
Allergien
Neue allergene Pflanzen werden in Deutschland heimisch (z. B. Ambrosia), hohe Allergenität, v. a. im Spätsommer und Herbst
Verlängerte Pollensaison durch höhere Durchschnittstemperaturen
Erhöhte CO2-Konzentration kann die Pollenproduktion erhöhen
Pollen in Verbindung mit Feinstaub haben höheres immunmodulatorisches Potenzial
Beispielhafte Anpassungsmaßnahmen:
Berücksichtigung neuer Allergene in der Diagnostik
Verstärkte Aufklärung über Reduktion der Pollenexposition z. B. durch Nutzung des Pollenwarn-Apps und Masken; Anpassung der Zeit im Freien (reduzieren bzw. auf pollenarme Zeiten verlegen, z. B. nach Regenschauer); Haare abends waschen, um Pollen auszuspülen; Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers ablegen
Kardiovaskuläre Erkrankungen
In Hitzewellen vermehrt Herzinfarkte, Schlaganfälle, Dekompensation bei bestehender Herz- oder Niereninsuffizienz
Luftschadstoffe (v. a. Feinstaub, Stickstoffdioxid [NO2] und bodennahes Ozon [O3]) haben negative Effekte auf kardiovaskuläre Erkrankungen
Beispielhafte Anpassungsmaßnahmen:
Aufklärung zur Verhaltensanpassung bei Hitze (insbesondere Maßnahmen zur aktiven Abkühlung bei Älteren – Duschen, kalte Arm- und Fußbäder usw.)
Vorsommerlicher Medikamenten-Check-up und Aufklärung zum verbesserten Selbstmanagement (Gewichtskontrollen bei Diuretikaeinnahme in Hitzewellen, Lagerungshinweise bei Insulin usw.)
Dermatologische Erkrankungen
Wärmere Temperaturen verändern das Freizeitverhalten hin zu vermehrter UV-Exposition: malignes Melanom, nichtmelanotischer Hautkrebs (komplexe Zusammenhänge mit Verhalten)
Beispielhafte Anpassungsmaßnahmen:
Aufklärung über Hochrisikogruppen hinaus
Gesunde und nachhaltige Lebensstile
Ernährungsgewohnheiten
Vermehrt pflanzenbasierte Ernährung kann durch vermehrte Aufnahme von Ballaststoffen und ungesättigter Fettsäuren sowie verminderter Aufnahme von rotem und verarbeitetem Fleisch gesünder sein und reduziert landwirtschaftliche Treibhausgasemissionen
Es besteht Beratungsbedarf zu einer gesunden Gestaltung vegetarischer und veganer Ernährungsformen. Beispiele: Bei veganer Ernährung muss Vitamin B12 supplementiert werden; gute pflanzliche Eiweißquellen sind Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen; gute pflanzliche Eisenquellen sind Hafer, Hirse, Leinsamen und andere Saaten, Vitamin C fördert die Eisenaufnahme; kalziumhaltige Lebensmittel (Milch, Joghurt) sowie Kaffee und schwarzer Tee hemmen sie
Mobilitätsverhalten
Aktive Mobilität (z. B. Fahrrad statt Auto) hat überwiegend positive Gesundheitseffekte (Cave: Verkehrssicherheit beachten) und reduziert Treibhausgasemissionen
Verbundenheit mit Natur
Zeit in der Natur zu verbringen, hat positive gesundheitliche Auswirkungen z. B. auf das Wohlbefinden, kardiovaskuläre Erkrankungen (z. B. Hypertonus)
Zeit in der Natur zu verbringen, kann die Verbundenheit zu Natur und damit Bereitschaft für Klimaschutz stärken
Andere nachhaltige Lebensstilaspekte
Nachhaltiges Konsumverhalten (Energieverbrauch, Einkauf von Waren)
Klimaschutz und politische Aspekte
Möglichkeiten für Engagement gegen den Klimawandel
Möglichkeiten für Klimaschutzengagement aufzeigen (z. B. im Rahmen von Vereinen, gesellschaftlichen Bewegungen usw.), kann ggf. als Intervention bei mentaler Belastung durch den Klimawandel dienen
Zusammenhang zwischen Verhalten, Politik und Klimawandel
Individuelles Verhalten, politische Rahmenbedingungen und Klimawandel hängen eng zusammen
Die Einbettung individueller Verhaltensweisen in einen gesellschaftlichen Kontext kann für Menschen entlastend sein
COPD chronisch obstruktive Lungenerkrankung, FSME Frühsommermeningoenzephalitis
Infobox Möglichkeiten zur inhaltlichen Vertiefung und Fortbildung im Bereich Klimawandel und Gesundheit
Merke
Die Inhalte der KSGB sind vielfältig (z. B. Hitze, Allergien, Lebensstil) und knüpfen an die medizinischen Beratungsanlässe der Patient:innen an.
Fallbeispiel, Teil 2
Welche Themenfelder der KSGB könnten für Herrn M. aufgrund seiner Vorerkrankungen potenziell relevant sein?
Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten:
  • kardiovaskuläre Erkrankungen,
  • dermatologische Erkrankungen,
  • gesunde und nachhaltige Lebensstile.
Herr M. weist mehrere kardiovaskuläre Risikofaktoren auf (Z. n. Myokardinfarkt, NYHA-Stadium II), daher sind Risiken durch extreme Hitzeereignisse für Herrn M. relevant. Seit nach dem Herzinfarkt eine Herzinsuffizienz vorliegt, nimmt er erstmalig eine niedrige Dosis eines Diuretikums ein. Er sollte vor dem Sommer einen Arzneimittel-Check-up erhalten, bei dem er zur Einnahme seiner Medikamente während Hitzewellen beraten wird (bei guter Compliance z. B. Gewichtsmonitoring und ggf. selbstständige Anpassung der Dosierung). Weitere Informationen zur Prävention hitzebedingter Gesundheitsstörungen s. Infobox.
Bei Herrn wurde ein dysplastischer Nävuszellnävus exzidiert. Folglich sollte er auf das erhöhte Risiko für Schädigungen durch UV-Strahlung hingewiesen werden, das durch den Klimawandel über drei Mechanismen verstärkt wird: Einer besteht in der Häufung von „Ozonniedrigereignissen“ (zeitlich und räumlich begrenzte ozonarme Luftmassen mit sehr hohen UV-Strahlungswerten). Außerdem führen wärmere Temperaturen dazu, dass Menschen mehr Zeit draußen verbringen und weniger Haut bedecken. Darüber hinaus kommt es zu einer Abnahme der Bewölkung im Sommer und dadurch zu weniger Filterung von UV-Strahlung.
Herr M. könnte von Lebensstiländerungen profitieren in Bezug auf Ernährungsgewohnheiten (stärker pflanzlich basierte Ernährung) und Mobilitätsverhalten (aktive Mobilität, z. B. zu Fuß, Fahrrad) aufgrund seines kardiovaskulären Risikoprofils. Ein weiterer Aspekt ist die Verbundenheit mit Natur: Zeit in der Natur zu verbringen, kann zu einer Stressreduktion und Senkung des Blutdrucks beitragen.

Kommunikationsstrategien

Für die KSGB sind grundsätzlich die gleichen Strategien wie für jede andere Gesundheitsberatung wichtig [7]. Diese können durch Strategien aus der Klimawandelkommunikation ergänzt werden.

Gesundheitsberatung

Patient:innenzentrierte Kommunikation, aktives Zuhören und Shared-Decision-Making haben auch in der KSGB eine zentrale Bedeutung. In der KSGB ist es besonders wichtig, patient:innenzentriert vorzugehen und die Gesprächsinhalte an die (umweltbezogenen) Werte der Patient:innen anzupassen [5, 7, 14]. Die Technik der „motivierenden Gesprächsführung“ kann im Rahmen der KSGB für Lebensstilberatung genutzt werden [15]. Hierbei ist es wichtig, die Eigenmotivation der Patient:innen herauszuarbeiten. Im Kontext der KSGB bedeutet dies, herauszufinden, ob Klimaschutz für Patient:innen wichtig ist. Wenn ja, kann dies als zusätzliche Motivation für ein gesundheitsförderliches und klimafreundliches Verhalten genutzt werden. Allerdings sollte vermieden werden, Scham oder Schuldgefühle bei Patient:innen auszulösen. Dabei kann es helfen, das individuelle Verhalten auch in einen gesellschaftlichen Kontext zu stellen und darauf zu verweisen, dass in der Gesamtgesellschaft der Zuspruch für Klimaschutz in den letzten Jahren zunimmt und Klimaschutz politisch stärker verankert wird [16]. Viele Themenbereiche können mit Patient:innen besprochen werden, ohne dabei explizit Klimawandel oder Klimaschutz anzusprechen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Patient:innen über den Gesundheitsschutz in Hitzewellen aufgeklärt werden, ohne dass gleichzeitige Hinweise auf häufigere und intensivere Hitzewellen durch den Klimawandel gegeben werden. Wenn Ärztinnen oder Ärzte sich entscheiden, auch das Ziel „Wissen und Bewusstsein zu Klimawandel und Gesundheit stärken“ verfolgen zu wollen, bietet es sich an, bei solchen Themen den Klimawandel explizit anzusprechen. Die Tab. 2 gibt im Rahmen der Kasuistik ein Beispiel dafür, wie KSGB explizit oder implizit aussehen kann und welche Ziele damit angestrebt werden.
Tab. 2
Patientenzentriertes Kommunikationsbeispiel und verfolgte Ziele für implizite und explizite klimasensible Beratung
Kommunikationsbeispiel: klimasensible Beratung zu Ernährungsgewohnheiten
Aussage Patient
Herr M.: „Der Herzinfarkt war wirklich ein Weckruf für mich. Ich habe schon länger überlegt, etwas an meiner Ernährung zu ändern. Jetzt wäre ich bereit dazu. Können Sie mir da weiterhelfen?“
Gesprächsverlauf
Implizit
(ohne Benennung von Klimaaspekten)
Explizit
(mit Benennung von Klimaaspekten)
Nach einer genaueren Anamnese zum Ernährungsverhalten fällt der hohe Konsum von Fleisch, Käse und Butter in Verbindung mit einer hohen Kalorienzufuhr auf.
Hausarzt/-ärztin: „Ein Ansatzpunkt bei Ihnen wäre, insgesamt mehr Gemüse, Obst und Vollkornprodukte zu essen. Dies entspricht auch den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Danach sollte nur an wenigen Tagen in der Woche Fleisch und Wurst gegessen werden. Linsen, Pilze und Nüsse sind z. B. gute pflanzliche Eiweißquellen. Das wäre dann auch gut für Ihr Herz. Ist das ein Bereich, in dem Sie sich vorstellen könnten, Ihre Ernährung umzustellen?“
Hausarzt/-ärztin: Siehe Gesprächsverlauf bei „Implizit“. Dann:
Herr M.: „Ja, das könnte ich mir schon vorstellen. Meine Tochter ist ja Vegetarierin, ich glaube vor allem wegen des Klimas. Das habe ich aber noch nie so recht verstanden …“
Hausarzt/-ärztin: „Ja, da hat Ihre Tochter schon recht. Tatsächlich entstehen in der Produktion von Wurst, Fleisch und Milchprodukten deutlich mehr Treibhausgase als bei der Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln. Insofern ist diese Art der Ernährung nicht nur gut für Ihr Herz, sondern auch dafür, den Klimawandel so abzumildern, dass alle Menschen gut auf unserer Erde leben können.“
Angestrebte Ziele
Individuelle Gesundheit fördern
Individuelle Gesundheit fördern
Klimaschutz und Lebensstiländerung fördern
Klimaschutz und Lebensstiländerung fördern
Wissen und Bewusstsein für Klimawandel und Gesundheit stärken
Fallbeispiel, Teil 3
Das Beispiel in Tab. 2 stellt einen kondensierten Gesprächsverlauf mit Herrn M. dar, der die Prinzipien der expliziten und impliziten KSGB und des patient:innenzentrierten Vorgehens verdeutlichen soll.
Merke
Die genaue Ausgestaltung der KSGB richtet sich stark an den Werten und Interessen der Patient:innen aus.

Klimawandelkommunikation

Das Benennen von „co-benefits“ ist auch eine Kommunikationsempfehlung aus der Klimawandelkommunikation. In der Klimaforschung wird von „co-benefits“ gesprochen, wenn Klimaschutzmaßnahmen positive Nebeneffekte für die Wirtschaft oder die Gesundheit haben. Beispielsweise wirken sich die Nutzung erneuerbarer Energien durch eine Reduktion von Abgasen positiv auf die Gesundheit aus [17]. Auch Maßnahmen zur Förderung von Fahrradinfrastruktur oder von nachhaltiger Ernährung sind nicht nur gut für den Klimaschutz, sondern haben „co-benefits“ für die Gesundheit. In der KSGB lässt sich dieses Prinzip umkehren: Empfehlungen, die Patient:innen in erster Linie zur Verbesserung ihrer Gesundheit gegeben werden, können „co-benefits“ für das Klima haben. Bisher ist nicht ausreichend untersucht, ob die Betonung von „co-benefits“ für das Klima zu einer stärkeren Verhaltensänderung im Bereich der Lebensstile führt als die alleinige Beratung zu gesunder Ernährung und Bewegung [18]. Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die Kommunikation von Klimaschutzmaßnahmen mit der Betonung der gesundheitlichen Vorteile zu einer stärkeren Änderungsabsicht führt [19].
Da der Klimawandel häufig als Phänomen wahrgenommen wird, welches „andere“ oder „die Zukunft“ betrifft, wird in der Klimawandelkommunikation empfohlen, den Klimawandel greifbar zu machen [20]. Dies ist im Gesundheitskontext gut möglich, z. B. in dem in Hitzewellen oder bei frühen Pollenallergieschüben erwähnt wird, dass der Klimawandel hierfür mitverantwortlich sein kann [21]. Dabei ist es aber auch wichtig, differenziert mit Gefühlen umzugehen, und diese – gerade im klinischen Setting – nicht zu instrumentalisieren [22]. Als Arzt oder Ärztin geht es v. a. darum, einen Raum zu öffnen, in dem Gefühle wie Angst, Scham, Schuld oder Trauer angesprochen werden können [23]. Bestenfalls kann das Teilen und Anerkennen von Gefühlen zum Klimawandel auch zu einer Verbundenheit führen, aus der heraus (gemeinsames) Handeln ermöglicht wird [23].
Merke
Es ist wichtig, differenziert mit Gefühlen umzugehen, und diese – gerade im klinischen Setting – nicht zu instrumentalisieren.

Integration in die Praxisabläufe

Klimasensible Gesundheitsberatung kann in diverse hausärztliche Tätigkeiten eingebunden werden. Reguläre Beratungsanlässe (z. B. Check-up 35), Versorgung von chronisch kranken Patient:innen (z. B. Disease-Management-Programme) und ggf. auch Anlässe, wie ein neu aufgetretener Rückenschmerz, können in eine KSGB münden [24]. KSGB muss nicht zwangsläufig mehr Zeit in Anspruch nehmen als die normale Beratung [25], insbesondere wenn kurze und standardisierte Botschaften genutzt werden [21] (z. B. „Hitzewellen werden aufgrund des Klimawandels häufiger und intensiver.“). Gedrucktes Informationsmaterial (z. B. Flyer) mit Hinweisen zu Klimawandel und Gesundheit oder Rezeptvorschläge für nachhaltige und gesunde Ernährung können im Wartezimmer ausgelegt oder bei der Beratung ausgehändigt werden [26].
Merke
Klimasensible Gesundheitsberatung kann in hausärztliche Praxisabläufe integriert werden und muss nicht in einem separaten Gesprächstermin erfolgen.

Ausblick

Ärztliche Kommunikation sollte immer auch authentisch sein, und so wird die genaue Ausgestaltung der KSGB von der Haltung und den Werten der durchführenden Ärzt:innen abhängen. Während Teile der klimasensiblen Gesundheitsberatung unbestrittener Teil hausärztlicher Tätigkeit sind (Ziel 1: Individuelle Gesundheit schützen und fördern), gehen die Ziele 2 (Wissen und Bewusstsein zu Klimawandel und Gesundheit stärken) und 3 (Klimaschutz und Lebensstiländerungen fördern) teilweise über das hinaus, was im klassischen Rollenverständnis von Hausärzt:innen verankert ist. Allerdings können die Ziele 2 und 3 durchaus mit den im Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) verankerten ärztlichen Kompetenzrollen „Visionäre, Verantwortungstragende und Gesundheitsfürsprechende“ in Einklang gebracht werden [27]. Auch die Musterberufsordnung der Bundesärztekammer definiert es als Aufgabe von Ärztinnen und Ärzten „an der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Gesundheit der Menschen mitzuwirken“ [28]. Es kann eine Herausforderung sein, sich als Hausarzt oder Hausärztin mit KSGB zu beschäftigen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung zur Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Transformation hin zu Nachhaltigkeit kann dabei unterstützen, eigene Ziele im Rahmen der KSGB zu formulieren und diese in die Versorgung von Patient:innen zu integrieren.

Fazit für die Praxis

  • Klimasensible Gesundheitsberatung bedeutet die Integration von Themen rund um Klimawandel und Gesundheit in die Beratung von Patient:innen.
  • Dies kann im Rahmen der normalen hausärztlichen Sprechstunden und Praxisabläufe durchgeführt werden.
  • Klimasensible Gesundheitsberatung kann Inhalte zu Klimawandel und Gesundheit unter expliziter Nennung des Klimawandels vermitteln oder dies nur implizit tun (z. B. zu pflanzenbasierter Ernährung oder aktiver Mobilität beraten, ohne den Klimaschutzaspekt zu benennen).
  • Das Vorgehen ist individuell und orientiert sich dabei u. a. an der patient:innenzentrierten Kommunikation und weiteren etablierten Strategien der Gesundheits- (z. B. motivierende Gesprächsführung) und der Klimawandelkommunikation (z. B. Betonung von gesundheitlichen „co-benefits“).

Danksagung

Wir bedanken uns herzlich bei allen Kolleg:innen, mit denen wir uns über klimasensible Gesundheitsberatung (KSGB) ausgetauscht haben und die durch eigene wissenschaftliche Arbeit, praktische Erfahrungen oder einfaches „Mitdenken und Mitdiskutieren“ dabei geholfen haben, unser Verständnis von KSGB zu schärfen. Dies gilt insbesondere für Kolleg:innen aus der DEGAM-Sektion Klimawandel und Gesundheit, allen voran Dr. Ralph Krolewski, Kolleg:innen aus dem Heidelberger Institut für Global Health sowie Kolleg:innen aus dem Institut für Allgemeinmedizin in Köln, aus dem einige Überlegungen zu KSGB und motivierender Gesprächsführung in diesen Artikel eingeflossen sind.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

Gemäß den Richtlinien des Springer Medizin Verlags werden Autoren und Wissenschaftliche Leitung im Rahmen der Manuskripterstellung und Manuskriptfreigabe aufgefordert, eine vollständige Erklärung zu ihren finanziellen und nichtfinanziellen Interessen abzugeben.

Autoren

A. Herrmann: A. Finanzielle Interessen: Honorare für Vorträge (Universitätsklinikum Erlangen, Charité Berlin, Hausärzteverband, Landesärztekammer Bayern, Apothekerkammer Hessen, Bezirksärztekammer Nord-Württemberg, Barmherzige Brüder Trier, voraussichtlich 2023 Hausärzteverband) und Beiratstätigkeiten in Forschungsprojekten (aQua-Institut Göttingen durch Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschusses). – B. Nichtfinanzielle Interessen: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institute of Global Health, Universitätsklinikum Heidelberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Allgemeinmedizin, Uniklinik Köln | Mitgliedschaften: Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG e. V.), Präsidiumsmitglied und Sprecherin Sektion Klimawandel und Gesundheit, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin, European Association of Public Health. C. Mews: A. Finanzielle Interessen: Honorar von Fortbildungsakademie der Ärztekammer Hamburg, psychosomatische Grundversorgung HFH | Honorar von Translations‑, Sprach und Kulturwissenschaft Johannes-Gutenberg-Universität Mainz für Gastvortrag. – B. Nichtfinanzielle Interessen: wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg; angestellte Allgemeinmedizinerin, Ambulanzzentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, Hamburg | Mitgliedschaften: Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin DEGAM; Gesellschaft für Medizinische Ausbildung GMA; dort Ausschuss-Leitung „Global Health und Kulturelle Kompetenz“; Deutsche Allianz für Klimawandel und Gesundheit KLUG. H. Hansen: A. Finanzielle Interessen: H. Hansen gibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. – B. Nichtfinanzielle Interessen: wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut und der Poliklinik für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg | Mitgliedschaft: Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). B. Lenzer: A. Finanzielle Interessen: Dozententätigkeit beim Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Bayern. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Weiterbildungsassistent Allgemeinmedizin, Arbeitgeber: LMU München, EGZB Berlin, Charité Berlin, MVZ Scharnweberstraße Berlin, MVZ Nazarethkirchstraße Berlin, Chirurgische Praxis Lutz Funke Würzburg, OCW Würzburg, Hausarztzentrum Versbach Würzburg; wissenschaftlicher Mitarbeiter: Institut für Allgemeinmedizin, Universität Augsburg | Mitgliedschaften: DEGAM, GMA, GHA. E.-M. Schwienhorst-Stich: A. Finanzielle Interessen: E.-M. Schwienhorst-Stich gibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Leiterin AG Klima und Planetare Gesundheit, Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Würzburg | Mitgliedschaften: DEGAM Sektion Klima und Gesundheit, Allianz Klimawandel und Gesundheit. C. Quitmann: A. Finanzielle Interessen: Vortragshonorare oder Kostenerstattung als passiv Teilnehmende: Duale Hochschule Baden-Württemberg, Seniorenbeirat Recklinghausen, BWKG Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft e. V. – B. Nichtfinanzielle Interessen: angestellte Wissenschaftlerin, Institute of Global Health Heidelberg | Mitgliedschaft: Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG e. V.).

Wissenschaftliche Leitung

Die vollständige Erklärung zum Interessenkonflikt der Wissenschaftlichen Leitung finden Sie am Kurs der zertifizierten Fortbildung auf www.​springermedizin.​de/​cme.

Der Verlag

erklärt, dass für die Publikation dieser CME-Fortbildung keine Sponsorengelder an den Verlag fließen.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
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Literatur
2.
Zurück zum Zitat Costello A et al (2009) Managing the health effects of climate change. Lancet 373(9676):1693–1733CrossRefPubMed Costello A et al (2009) Managing the health effects of climate change. Lancet 373(9676):1693–1733CrossRefPubMed
5.
Zurück zum Zitat Krolewski R (2022) Klimaschutz und Gesundheit – Die Patienten informieren. Dtsch Ärztebl 119:A-454, B‑370 Krolewski R (2022) Klimaschutz und Gesundheit – Die Patienten informieren. Dtsch Ärztebl 119:A-454, B‑370
7.
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Metadaten
Titel
Klimasensible Gesundheitsberatung
Tipps für die hausärztliche Praxis
verfasst von
Dr. med. Alina Herrmann
Claudia Mews
Heike Hansen
Benedikt Lenzer
Eva-Maria Schwienhorst-Stich
Claudia Quitmann
Publikationsdatum
13.11.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Zeitschrift für Allgemeinmedizin / Ausgabe 8/2023
Print ISSN: 1433-6251
Elektronische ISSN: 1439-9229
DOI
https://doi.org/10.1007/s44266-023-00139-8

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