Erschienen in:
01.04.2015 | Leitthema
Knochengesundheit in der Jugendgynäkologie
verfasst von:
Dr. I. Kyvernitakis, P. Hadji
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Das Erreichen der Spitzenknochenmasse um das 30. Lebensjahr ist abhängig von Genetik, Ernährung, Bewegung und endokrinen Faktoren. Erst durch das optimale Zusammenspiel all dieser Komponenten kommt es zur Ausbildung einer hohen Knochenmasse mit einer stabilen Knochenarchitektur. Um dieses Optimum zu erreichen, sind die Jahre direkt nach der Menarche von besonders großer Bedeutung. Neben den Östrogenen sind für den Aufbau einer optimalen Knochendichte und Knochenmikroarchitektur auch das Verhältnis von Knochen zu Muskelmasse bzw. die Belastung des Knochens über Mechanotransduktoren relevant. Situationen in denen ein länger andauernder unphysiologischer Östrogenmangel auftritt, können sich demzufolge ungünstig auf die Knochengesundheit auswirken. Wird die Spitzenknochenmasse nicht erreicht, kann es zu einem Knochendichte- bzw. Strukturverlust kommen, was langfristig mit einem erhöhten Frakturrisiko einhergeht. Ein typisches Beispiel ist eine hypothalamische Amenorrhö im Rahmen einer Anorexie und/oder exzessivem Ausdauersport oder infolge einer vorzeitigen primären ovariellen Insuffizienz (POI). Auch Malabsorptionssyndrome oder eine längerfristige Glukokortikoidbehandlung können sich nachteilig auf den Knochenstoffwechsel auswirken.