Erschienen in:
01.09.2023 | Leitthema
Kommunikation von wissenschaftlichen und medizinischen Inhalten in Krisensituationen
verfasst von:
Dipl.-Psych. Klaus Wingen, Dr. med. Peter Schäfer
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 10/2023
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Zusammenfassung
Es hätte keines weiteren Beweises mehr bedurft, aber die Kommunikation in Sachen COVID-19 hat einmal mehr gezeigt, wie schwierig es sein kann, wissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse zielgruppengerecht zu vermitteln. Hierbei geht es eben nicht nur um gesicherte Erkenntnisse, sondern auch um Wissen, das wir erst noch in Erfahrung bringen müssen – eine Kernaufgabe von Wissenschaft.
Dieser Beitrag unternimmt einen Ausflug: Sowohl in die Welt der Wissenschaftskommunikation als auch exemplarisch in die Stadt Mannheim. Dort standen die Verantwortlichen in Anbetracht der Pandemie vor der Herkules-Aufgabe, all jene Faktoren, die sich auf der Metaebene leicht postulieren lassen, in tägliches Kommunikationsgeschehen umzusetzen.
Denn Vertrauen in die Wissenschaft bedeutet eben auch, dass die Verantwortlichen zu „vertrauten Gesichtern“ im Kommunikationsprozess werden. Eine starke, bildhafte Vereinfachung mag der Forderung nach einer klaren und verständlichen Sprache gerecht werden, aber sie muss eben immer noch faktisch korrekt sein. Und die in der Verhaltensökonomie gern aufgegriffenen „cognitive biases“ bekommen ihre ganz eigene Dynamik, wenn Querdenker Tod und Verderben prophezeien.