Erschienen in:
01.09.2010 | Originalien
Der Multiple Wachbleibetest (MWT)
Zur Praxis der Durchführung in DGSM-akkreditierten Schlaflaboren
verfasst von:
Dr. C. Sauter, H. Danker-Hopfe
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Fragestellung
Von der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (DGSM) akkreditierte Schlaflabore wurden aktuell zur Praxis der Durchführung von Multiplen Wachbleibetests (MWTs) befragt.
Methodik
Fragebogen wurden an 308 solcher Schlaflabore versandt. Ein Teil der Fragen war bereits 2004 in einer Umfrageaktion zur Durchführung von Multiplen Schlaflatenztests und MWTs gestellt worden. Die Auswertung umfasste alle bis Ende April 2009 ausgefüllt zurückgesandten Fragebögen. Die Ergebnisse wurden mit den Daten aus 2004 verglichen.
Ergebnisse
Die Rücklaufquote betrug 75,3% (232 Zentren). Davon führen 38,4% den MWT in ihrem Labor regelmäßig durch, 2,6% unregelmäßig und 59,1% wenden den MWT nicht an. Die Mehrzahl dieser Zentren (47,4%) gab an, den MWT in einer Testdauer von 40 min anzuwenden. 43,2% der Zentren setzt eine 20-min-Version ein und die restlichen 9,4% andere Längen. Am häufigsten eingesetzt wird der MWT in der Diagnostik der Hypersomnie (47,0%), Narkolepsie (29,5%) und bei schlafbezogenen Atmungsstörungen (27,4%). Weitere Indikationen sind die Testung von gefährdeten Berufsgruppen (z. B. Berufskraftfahrer; 45,3% der Labore) und die Therapiekontrolle (21,1%). Die Durchführung, Auswertung und Interpretation unterscheiden sich sehr zwischen den Laboren.
Fazit
Gegenüber dem Jahr 2004 wird der MWT jetzt deutlich häufiger eingesetzt. Die Anwendung eines einheitlichen Protokolls, wie es von der American Academy of Sleep Medicine empfohlen wird, ist wünschenswert.