Erschienen in:
01.12.2010 | Übersichten
Man lernt nie aus! … auch nicht das Implantat
verfasst von:
Dr. M. Faschingbauer
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 4/2010
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Zusammenfassung
Im BG-Unfallkrankenhaus Hamburg wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg ein als intelligentes Implantat bezeichnetes Fixateur-interne-System entwickelt. Durch das Aufbringen einer modernen Mikroelektronik auf eine Platte ist es möglich, deren Belastung telemetrisch zu messen. Das System wurde zunächst an Kunststoffmodellen, anschließend im Tierversuch geprüft. Klinisch wurde das neue Implantat bisher bei 27 Patienten mit Oberschenkelpseudarthrose eingesetzt. Die ersten Ergebnisse zeigen eine gute Korrelation zwischen der knöchernen Heilung und dem Verlauf der empfangenen Signale. Der Einsatz dieses Systems erlaubt eine kontrollierte Nachbehandlung von Osteosynthesen mit optimaler Ausnutzung der Belastungsmöglichkeit der Extremität. Die Stabilität des Kallus kann direkt gemessen und muss nicht indirekt über ein Röntgenbild interpretiert werden. Zudem könnten Probleme in der Frakturheilung frühzeitig erkannt und ihnen entsprechend begegnet werden. Intelligente Implantate werden u. E. für die Osteosynthese der Zukunft wichtige Werkzeuge darstellen.