Erschienen in:
21.08.2020 | Leitthema
Minimal-invasive Stabilisierung bei Frakturen des Sakrums
verfasst von:
Dr. S. Decker, C. Krettek, T. Stübig
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Sakrumfrakturen treten sowohl als Insuffizienzfrakturen als auch als traumatische Frakturen auf. Während bei den mechanisch stabilen Insuffizienzfrakturen insbesondere die Schmerzreduktion das therapeutische Ziel ist, bedürfen die instabilen Insuffizienzfrakturen und instabilen Frakturen nach Hochenergietraumata insbesondere auch der mechanischen Stabilisierung. Verschiedene operative Möglichkeiten stehen hierfür zur Verfügung, wobei minimal-invasive Techniken zunehmend favorisiert werden.
Ziel der Arbeit
Darstellung der klinischen Herausforderungen und Möglichkeiten in der minimal-invasiven operativen Therapie von Sakrumfrakturen.
Material und Methoden
Erläuterung aktueller Studienergebnisse sowie des eigenen therapeutischen Vorgehens.
Ergebnisse
Die wesentlichen Verfahren zur minimal-invasiven operativen Behandlung von Sakrumfrakturen werden dargestellt: sakroiliakale Schraubenosteosynthese, lumbopelvine Stabilisierung und Sakroplastie. Die Auswahl des operativen Verfahrens sollte individuell erfolgen. Während die sakroiliakale Schraubenosteosynthese der internationale Goldstandard ist, haben diverse Autoren auch minimal-invasive Techniken der lumbopelvinen Stabilisierung publiziert. Letztere ermöglicht eine höhere mechanische Stabilität. Die Sakroplastie ist lediglich als therapeutische Alternative bei Insuffizienzfrakturen zu betrachten. Vergleichende Daten der genannten Techniken sind nicht vorhanden.
Schlussfolgerung
Alle Verfahren haben ihren Stellenwert. Allerdings differiert die zu erreichende mechanische Stabilisierung deutlich. Daher sollte individuell eine exakte Analyse erfolgen, was hinsichtlich Reposition und Retention notwendig ist und erreicht werden soll.