Erschienen in:
01.03.2014 | Originalien
Minimalinvasive, videoassistierte Schilddrüsenresektion
Etablierung in einem Schilddrüsenzentrum
verfasst von:
Dr. A. Piniek, R. Schuhmann, S. Coerper
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Schilddrüsenzentrum des Krankenhauses Martha-Maria, Nürnberg, erfolgte die Einführung der Methode „minimally invasive video-assisted thyroidectomy“ (MIVAT). Die Daten der Qualitätskontrolle ermöglichten eine retrospektive Evaluation.
Patienten und Methoden
Die Indikation zur MIVAT bestand bei Strumae < 25 ml und Knotengröße < 30 mm. Thyreoiditiden, Karzinome und Rezidivstrumae wurden ausgeschlossen. Es erfolgten eine retrospektive Evaluation mit einem konventionellen Kontrollkollektiv und eine telefonische Befragung zur subjektiven Patientenzufriedenheit.
Ergebnisse
Zwischen August 2008 und Juli 2009 wurde bei 55 Patienten eine MIVAT vorgenommen, davon waren 8 Konversionen. Es wurden 45 Patienten konventionell operiert. Beide Gruppen waren gut vergleichbar. Es fand sich kein signifikanter Unterschied bezüglich der Inzidenz perioperativer Komplikationen (Rekurrensparese, Hypokalzämie, Nachblutung). Die durchschnittlichen Operationszeiten waren bei MIVAT länger (96,8 ± 3,7 vs. 69,8 ± 2,3 min; p = 0,001). Bei einseitiger MIVAT-Operation nahm die Operationsdauer nach den ersten 5 Monaten um 22 % ab (98,1 ± 3,77 vs. 76,0 ± 4,98 min; p = 0,013). Patienten nach MIVAT bewerteten ihr kosmetisches Ergebnis besser (8,5 ± 0,3 vs. 8,2 ± 0,2; p = 0,05) und waren signifikant zufriedener (9,0 ± 0,3 vs. 8,6 ± 0,2; p = 0,02).
Schlussfolgerung
Bei der Implementierung der MIVAT ist ein deutlicher Lerneffekt zu erkennen, der sich anhand einer Reduktion der Operationsdauer und der Konversionsrate im Verlauf belegen ließ. Zudem blieb die Ergebnisqualität bei der Einführung des neuen Verfahrens hinsichtlich perioperativer Komplikationen konstant, sodass die MIVAT unter korrekter Indikationsstellung eine zügig und sicher zu erlernende Operationstechnik darstellt.