Erschienen in:
01.11.2008 | Hauptreferate: Pathologie und zielgerichtete Therapie
Molekulare Pathogenese
Ihre Bedeutung für die zielgerichtete Therapie beim kolorektalen Karzinom
verfasst von:
Dr. M. Kloor, S. Michel, M. von Knebel Doeberitz
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2008
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Zusammenfassung
Das kolorektale Karzinom steht in Deutschland an zweiter Stelle der Mortalitätsrate aller Krebserkrankungen. Trotz verbesserter chirurgischer und chemotherapeutischer Verfahren besteht ein großer Bedarf an der Entwicklung effizienter neuer Therapieansätze. In den letzten Jahren wurden durch neue zielgerichtete Therapiestrategien (targeted therapies), die im Gegensatz zur Chemotherapie möglichst gezielt in veränderte Signalwege maligner Zellen eingreifen, wichtige Fortschritte erzielt. Da kolorektale Karzinome eine heterogene Gruppe von Tumoren darstellen, ist ihr Ansprechen auf zielgerichtete Therapien unterschiedlich. Etwa 15 % der kolorektalen Karzinome sind durch Defekte im DNA-Mismatch-Reparatursystem und durch Mikrosatelliteninstabilität (MSI) gekennzeichnet. Diese MSI-Tumoren scheinen eine geringe Chemotherapiesensitivität zu besitzen und zeigen häufig Zeichen einer starken Immunantwort gegen den Tumor, die durch eine hohe Zahl tumorspezifischer Antigene bedingt zu sein scheint. Interventionen, die auf diese Antigene abzielen, könnten die Grundlage für neue therapeutische Ansätze bei kolorektalen Karzinomen mit MSI bilden und stehen vor der Evaluierung in klinischen Studien.