Erschienen in:
01.05.2010 | Leitthema
Morbiditätsprognosen auf Basis von Bevölkerungsprognosen
Welchen Beitrag kann ein Gesundheitsmonitoring leisten?
verfasst von:
Dipl. oec. E. Nowossadeck
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Die Alterung der Gesellschaft, so wird angenommen, wird zu einem Anstieg der Zahl an erkrankten Menschen beziehungsweise der Neuerkrankungen und zu steigenden Belastungen des Gesundheitssystems führen. Morbiditätsprognosen fällt in diesem Zusammenhang die Aufgabe zu, plausible Informationen über den wahrscheinlichen Verlauf künftiger indikationsspezifischer Inzidenz- und Prävalenzzahlen bereitzustellen, um Hinweise auf notwendige Handlungsbedarfe des Gesundheitssystems ableiten zu können. Zur Berücksichtigung des demografischen Wandels knüpfen sie an Bevölkerungsprognosen an. Häufig wird ein einfacher methodischer Ansatz genutzt, bei dem empirisch gefundene Morbiditätsraten konstant in die Zukunft fortgeschrieben werden. Dieser ignoriert jedoch zu erwartende Veränderungen infolge des medizinischen Fortschritts, einer zunehmenden Prävention, einer sich verändernden Gesundheitsversorgung oder auch eines veränderten Gesundheitsverhaltens. Das Ausmaß dieser Veränderungen ist unbekannt. Dennoch lassen sich gegenwärtige Trends identifizieren, die zur Erarbeitung dynamisierter Szenarien der künftigen Entwicklung genutzt werden können. Das Gesundheitsmonitoring des Robert Koch-Instituts ist hierfür eine wertvolle Datenquelle. Auf seiner Grundlage können Morbiditätsraten und aktuelle Trends für wichtige Krankheitsentitäten ermittelt werden, die aus anderen Datenquellen nicht zur Verfügung stehen.