Neoadjuvante Radiochemotherapie für Mundhöhlenkarzinome – INVERT

Auszug

Die Standardbehandlung für lokal fortgeschrittene Mundhöhlenkarzinome (LA-OCC) ist die primäre Operation, gefolgt von einer risikoadaptierten adjuvanten Radio‑/Radiochemotherapie (RT/RCT) oder die definitive RCT für funktionell inoperable Tumoren [1‐5]. Nach einer kombinierten Behandlung treten bei etwa 25 % der Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals-Region (LA-HNSCC) Lokalrezidive und/oder Fernmetastasen auf [1, 2]. Allerdings sind die lokalen Kontrollraten für die Untergruppe der LA-OCC nach wie vor schlechter als für die der LA-HNSCC, wobei die meisten Lokalrezidive im Bereich der vorherigen RT auftreten [6‐8]. Darüber hinaus ist eine hoch dosierte, postoperative RT/RCT in der Mundhöhle nach umfangreichen rekonstruktiven Eingriffen eine Herausforderung und kann aufgrund einer längeren, postoperativen Erholungsphase oder möglicher Komplikationen im Zusammenhang mit der Operation verzögert werden [6, 9, 10]. Zudem ist die bessere Vaskularisierung und Sauerstoffversorgung im nichtoperierten Gewebe mit einer erhöhten Strahlenempfindlichkeit verbunden [11]. Um die lokale Tumorkontrolle zu verbessern und einige der Einschränkungen der postoperativen Strahlentherapie zu überwinden, untersuchte eine begrenzte Anzahl von retrospektiven und prospektiven Studien die neoadjuvante RT/RCT bei LA-OCC. Diese Studien zeigten meist ermutigende lokale Kontrollraten trotz der Verwendung teilweise veralteter RT-Techniken, Dosierungen und Zeitintervalle zwischen den Behandlungsmodalitäten [12]. …