Erschienen in:
22.04.2024 | Muskelrelaxanzien | Industrieforum
Therapeutisches Potenzial von Muskelrelaxanzien noch zu wenig ausgeschöpft
verfasst von:
Eva Bauer
Erschienen in:
Orthopädie & Rheuma
|
Ausgabe 2/2024
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Auszug
Ob Verspannung oder Krampf: Muskelschmerzen sind ein häufiger Vorstellungsgrund in der Arztpraxis. Doch die Therapie ist hierzulande oft unzureichend und entspricht nicht dem aktuellen Forschungsstand. Das liegt auch an überholten Empfehlungen. In der Nationalen Versorgungsleitlinie Nicht-spezifischer Kreuzschmerz stehen nach wie vor nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) an erster Stelle bei der Behandlung akuter und chronischer Rückenschmerzen. Dabei ist deren Wirksamkeit laut einem Cochrane-Review fraglich [van der Gaag WH et al. Cochrane Database Syst Rev. 2020;4(4):CD013581]: Bei akuten Rückenschmerzen waren NSAR Placebo um lediglich 7,3 mm auf der visuellen Analogskala (VAS, 0-100) überlegen. „Jeder, der sich mit diesem Instrument auskennt, weiß, dass eine Abnahme von mindestens 10 bis 20 mm gefordert wird, weil erst hier ein klinisch relevanter Wirkunterschied sichtbar wird“, so PD Dr. Michael A. Überall, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin. Bei chronischen Schmerzen schnitten NSAR mit einem Wirkvorteil von 3,3 mm im Vergleich zu Placebo noch schlechter ab [Enthoven WTM et al. Cochrane Database Syst Rev. 2016;2:CD012087]. …