Erschienen in:
12.06.2018 | Glomerulonephritiden | CME
Nephrologie für Urologen
verfasst von:
Prof. Dr. med. O. Gross, PD Dr. C. Bramlage
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2018
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Zusammenfassung
Zwischen der Urologie und der Nephrologie gibt es naturgemäß viele Überschneidungen. Im Sinne des Patienten ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Fächern notwendig. Aus nephrologischer Sicht soll in diesem Artikel erläutert werden, wann und warum eine nephrologische Mitbetreuung empfohlen wird. Hierbei soll auf 3 wesentliche Punkte eingegangen werden: Hinsichtlich der Früherkennung sind eine renale Hämaturie, eine Mikroalbuminurie/Proteinurie und eine eingeschränkte Nierenfilterfunktion/glomeruläre Filtrationsrate (GFR) Zeichen einer Nierenerkrankung. Aber auch Patienten mit Nierenzysten sollten aufgrund der mittlerweile gegebenen Behandlungsmöglichkeiten möglichst frühzeitig nephrologisch vorgestellt werden. Eine Progressionsverzögerung ist bei allen chronischen Nierenerkrankungen, unabhängig vom Auslöser, möglich und notwendig. Auch wenn die Lebensstilumstellung für den Patienten lästig ist und sich die Einstellung von Hypertonie und Hyperlipidämie banal anhört, kann dies bei konsequenter Umsetzung eine deutliche Verzögerung der Dialysepflichtigkeit bewirken. Die Behandlung der renalen Begleiterkrankungen ist in Abhängigkeit vom Schweregrad der Nierenerkrankung entscheidend. Hierzu gehört die Behandlung einer renalen Anämie, der arteriellen Hypertonie, der metabolische Azidose, urämischer Komplikationen, der Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen und des sekundären Hyperparathyreodismus. Durch die Behandlung dieser Begleiterkrankungen kann eine deutliche Reduktion des erhöhten kardiovaskulären Risikos nephrologischer Patienten erzielt werden.