Erschienen in:
01.10.2011 | Arzneimitteltherapie
Neue Tyrosinkinase- und EGFR-Inhibitoren in der Tumortherapie
Herz und Haut als wichtige Schädigungsorgane. Teil A: Herz
verfasst von:
D. Rottlaender, S. Reda, L.J. Motloch, Prof. Dr. U.C. Hoppe
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 10/2011
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Zusammenfassung
Monoklonale Antikörper und Tyrosinkinaseinhibitoren gehören zu den etablierten Therapien von Malignomen. Sie beeinflussen bzw. modulieren unterschiedliche Signaltransduktionswege, wodurch organspezifische Nebenwirkungen entstehen. Die Therapiedauer beträgt zumeist Monate bis Jahre, sodass im Verlauf kardiovaskuläre Nebenwirkungen wie myokardiale Dysfunktion bis hin zur chronischen Herzinsuffizienz sowie eine arterielle Hypertonie, Thrombosen und Arrhythmien auftreten können. Die Manifestationen der kardialen Nebenwirkungen sind individuell verschieden und reichen von einer asymptomatischen Reduktion der linksventrikulären Pumpfunktion bis zur symptomatischen akuten Herzinsuffizienz oder zum akuten Koronarsyndrom. Zu den Substanzen mit vermehrten kardiovaskulären Nebenwirkungen gehören die Anti-HER2-Therapeutika in Kombination mit Anthrazyklinen und die Angiogeneseinhibitoren. Bei einigen Präparaten fehlen zurzeit noch große randomisierte Langzeitbeobachtungen, bevor eine Kardiotoxizität sicher ausgeschlossen werden kann. Bei kardialen Nebenwirkungen oder vorbestehender kardiovaskulärer Erkrankung zu Therapiebeginn sollte die Behandlung zusammen mit einem Kardiologen erfolgen. Im Falle von Nebenwirkungen sollte interdisziplinär entschieden werden, ob eine symptomspezifische Therapie erfolgen sollte oder die Malignomtherapie beendet oder umgestellt werden muss.