Erschienen in:
10.11.2023 | Neuroendokrine Tumoren | Leitthema
Neuroendokrine Tumoren des Pankreas
verfasst von:
Prof. Dr. med. Markus Juchems, Dr. med. Benjamin Kläsner
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 12/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Die neuroendokrinen Tumoren (NET) des Pankreas fallen in die Gruppe der gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Neoplasien (GEP-NEN). Die Zuordnung bildmorphologischer Kriterien zu dieser heterogenen Gruppe komplexer Tumoren fällt häufig schwer.
Radiologische Standardverfahren
Für die Detektion der pankreatischen NET (oder NEN) sowie zur Ausbreitungsdiagnostik und Metastasensuche stehen Ultraschalldiagnostik, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und die Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (PET/CT) zur Verfügung.
Methodische Innovationen
Insbesondere nuklearmedizinische Untersuchungsmethoden mit Somatostatinanaloga sind von hoher Wertigkeit, da sie über radioaktiv markierte Rezeptoliganden Tumoren mit hoher Sensitivität darstellen können.
Leistungsfähigkeit
CT und MRT haben hohe Detektionsraten bei den pankreatischen NET. Durch Weiterentwicklungen, wie die Diffusionsbildgebung, konnten diese traditionellen Schnittbilddiagnostiken weiter verbessert werden. Die nuklearmedizinischen Methoden sind in der Detektion jedoch ein wichtiger Baustein und der CT und MRT überlegen.
Bewertung
Für den Radiologen ist es wichtig, sich mit den NET des Pankreas vertraut zu machen, da sie – auch bezüglich der Prognose – eine wichtige Differenzialdiagnose anderer Pankreasraumforderungen darstellen.
Empfehlung für die Praxis
Da NET häufig hypervaskularisiert sind, ist eine biphasische Untersuchungstechnik nach Kontrastmittelgabe für die Schnittbilddiagnostik obligat. Eine PET/CT mit Somatostatinanaloga sollte zur weiterführenden Diagnostik durchgeführt werden.