Erschienen in:
25.05.2016 | neues aus der forschung
Darmkrebs im Frühstadium
Normale Histologie reicht nicht aus
verfasst von:
Peter Leiner
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
|
Ausgabe 4/2016
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Auszug
Darmkrebspatienten im Frühstadium (Stadium I oder II) haben bereits dann eine schlechte Prognose, wenn in Wächterlymphknoten (SLN, „sentinel lymph node“) isolierte Tumorzellen nachweisbar sind. Das lässt sich sowohl am progressionsfreien als auch am Gesamtüberleben ablesen. Diese kleinsten Tumorinfiltrate würden mit der Standardhistologie möglicherweise nicht entdeckt, schlussfolgern Benjamin Weixler und Kollegen in ihrer Studie. Sie hatten insgesamt 74 Patienten mit ausschließlich lymphknotennegativem Darmkrebs (Stadium pN0, I und II), bei denen die SLN mittels der peritumoralen Injektion von Isosulfan-Blau identifiziert worden waren, in die Studie aufgenommen. Durchschnittlich wurden 28,5 ± 11,7 lokoregionäre Lymphknoten reseziert, im Schnitt 5,8 ± 3,4 Wächterlymphknoten. Dann wurden jeweils 5 Serienschnitte der SLN angefertigt und diese mit Hämatoxylin-Eosin gefärbt. Ließen sich keine Tumorabsiedelungen nachweisen, erfolgte eine immunhistochemische Färbung zum Nachweis der Zytokeratine AE1/AE3 oder CK19. Isolierte Tumorzellnester ≤ 0,2 mm wurden gemäß der TMN-Klassifikation als ITC („isolated tumor cells“) definiert – im Unterschied zu Mikrometastasen (Durchmesser > 0,2–2 mm). …