Erschienen in:
01.02.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Nosokomiale Diarrhö
verfasst von:
Dr. S. Weis, M. Grimm
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Nosokomiale Diarrhöen sind im Krankenhaus erworbene Durchfallerkrankungen, die bis zu einem Drittel der stationären Patienten betreffen können. Sie erhöhen die Letalität, verlängern den Krankenhausaufenthalt und steigern die Kosten. Als häufigste Ursache werden Arzneimittelwirkungen und -nebenwirkungen, z. B. von Antibiotika, angesehen. Bei den infektiösen Erkrankungen spielt Clostridium difficile ein führende Rolle. Die kausale Behandlung, insbesondere der milden Clostridium-difficile-Infektion, wird kontrovers diskutiert. Derzeit wird empfohlen, Metronidazol bei leicht verlaufenden und Vancomycin bei schwer verlaufenden Erkrankungen einzusetzen. Bei gehäuftem Auftreten von nosokomialer Diarrhöen, sog. Ausbrüchen, werden oft Infektionen mit Noro-, Rota- und Adenoviren, aber auch Salmonellen und Listerien nachgewiesen. Noroviren sind hierbei von besonderer Bedeutung. Da bisher keine kausale Therapie der Norovirusinfektion zur Verfügung steht, stellen Rehydratation und Isolation die wichtigsten Maßnahmen dar.