14.03.2024 | Notfallmedizin | Leitthema
Das Zentrum für Intensivmedizin: ein Modell für die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit
verfasst von:
Prof. Dr. med. Reimer Riessen, Matthias Kochanek, Birte Specketer, Tobias Wengenmayer, Stefan Kluge
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat Anforderungen an Zentren für Intensivmedizin (ZI) veröffentlicht, die in Kooperation mit anderen Kliniken besondere Aufgaben für die intensivmedizinische Versorgung in einer Region übernehmen sollen. An die ZI werden hohe Anforderungen gestellt, die möglicherweise ohne eine Umstrukturierung der vorbestehenden intensivmedizinischen Strukturen nicht zu erfüllen sind.
Ziel
In dieser Arbeit soll ein Organisationsmodell für ein ZI zur Diskussion gestellt werden, dass auf einer breiten interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit basiert.
Methoden und Ergebnisse
Das Organisationsmodell enthält Vorschläge zur Einordnung des ZI in die Klinikstruktur, zum Leitungsteam, zur Personalzusammensetzung, zu den klinischen Tätigkeitsbereichen und zu den weiteren Aufgaben Forschung, Lehre sowie Aus‑, Fort- und Weiterbildung.
Diskussion
Die Einrichtung von ZI setzt neue und zukunftsweisende Impulse für die Weiterentwicklung der Intensivmedizin in Deutschland. Für eine gute Umsetzung des neuen Organisationsmodells müssen jedoch die hierfür notwendigen Umstrukturierungen ausreichend refinanziert und von den Klinikleitungen und medizinischen Fakultäten unterstützt werden. Zudem bedarf es einer nachhaltigen Bereitschaft zur interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit bei allen Beteiligten und es müssen den Mitarbeitern in diesem Modell auch langfristig attraktive Positionen in der Intensivmedizin angeboten werden.