Erschienen in:
01.03.2008 | Kasuistiken
Osteoidosteome der Finger: eine atypische Lokalisation?
Fallberichte von zwei Patienten und Literaturübersicht
verfasst von:
Dr. C.M. Hedrich, B. Fiebig, S. Sallmann, N. Bruck, F. Thielemann, G. Hahn, G. Heubner, M. Gahr
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Osteoidosteome sind schmerzhafte Tumoren vorwiegend des Kindes- und frühen Erwachsenenalters. Die genaue Pathogenese ist nach wie vor ungeklärt.
Im Spontanverlauf zeigt sich eine Remission meist nach einem Zeitraum von mehreren Monaten bis Jahren. Dies wirft die Frage auf, ob immer eine chirurgische Intervention vonnöten ist. Aufgrund der schmerzbedingt reduzierten Lebensqualität ist meist eine suffiziente analgetische/antiphlogistische Therapie erforderlich.
Wir berichten von 2 männlichen Patienten im Alter von 10 und 14 Jahren, welche sich mit einer Arthritis im Bereich der Fingergelenke vorstellten. Aufgrund des klinischen Befundes und der typischen Schmerzanamnese konnte in beiden Fällen nach Röntgen- und MRT-Bildgebung die Diagnose eines Osteoidosteoms gestellt werden. Beide Patienten wurden mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelt und kamen darunter in Remission.
Typische Lokalisationen der Osteoidosteome sind die langen Röhrenknochen der unteren Extremität, sie können aber z. B. auch an den Fingern auftreten. Als therapeutische Alternative können neben chirurgischen Verfahren nach gesicherter Diagnose und unter engmaschigen Verlaufskontrollen NSAR unter Abwägung der Risiken einer möglicherweise längerfristigen Einnahme zum Einsatz kommen.