Erschienen in:
01.11.2014 | Schwerpunkt
Perkutane mechanische Kreislaufunterstützung
Möglichkeiten und Stellenwert
verfasst von:
PD Dr. T. Seidler
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Wenn die konventionelle Therapie bei akuter oder chronischer Herzinsuffizienz nicht ausreicht, um eine adäquate Organperfusion zu gewährleisten, kann eine mechanische Unterstützung des linken Ventrikels die einzig lebensrettende Option sein. In den letzten Jahren sind zahlreiche, konzeptionell verschiedene perkutane mechanische Unterstützungssysteme entwickelt worden, die sich für die interventionelle Kardiologie und Intensivmedizin eignen. Das Indikationsspektrum perkutaner Unterstützungssysteme reicht vom primärprophylaktischen Einsatz bei komplexen Herzkatheterprozeduren über eine längerfristige Überbrückungstherapie bis hin zur Erholung, Transplantation oder dauerhaften mechanischen Unterstützung. Die Anwendung der intraaortalen Ballongegenpulsation kann im ischämischen kardiogenen Schock mangels Effektivität nicht mehr als Standardtherapie angesehen werden. Entsprechend werden für diese Indikation andere perkutane Systeme wie Mikroaxialpumpen sowie extrakorporale Membranoxygenierungs- bzw. Kreislaufunterstützungssysteme zur Linksherzunterstützung attraktiver, weil deren Wirkung auf die Hämodynamik überzeugender ist. Mit zunehmender Unterstützung steigt aber auch die Komplikationsrate aufgrund größerer Invasivität und Komplexität der Systeme. Die z. T. nicht unerheblichen Risiken sowie die Vorteile müssen aufgrund fehlender großer Studien individuell im Vergleich zur konventionellen Therapie mit hoch dosierten Inotropika abgewogen werden. In diesem Beitrag werden verschiedene Möglichkeiten und Besonderheiten der perkutanen Kreislaufunterstützung für das Herzkatheterlabor und die internistische Intensivstation zusammengefasst.