Organisationaler Wandel durch Migration

Die Organisation Krankenhaus ist durch die Zunahme interkultureller Behandlungsfälle sowie multikultureller Pflege- und Ärzt:innenteams charakterisiert. Für Deutschland lassen sich bislang nur wenige empirische Befunde finden, wie Krankenhäuser die damit einhergehende Diversität bearbeiten. Auf der Basis von zwei Studien beleuchten wir die Versorgungspraxis am Beispiel von kultureller Kompetenz des Krankenhauspersonals und dem Umgang mit dem Körper unter diesem Blickwinkel. Beide Studien bedienten sich eines Methodenmix und untersuchten Organisationseinheiten in mehreren Krankenhäusern. Während sich mittels Dokumentenanalyse ein von Interkulturalität getragenes Leitbild rekonstruieren ließ, zeigte sich die interkulturelle Praxis weniger formal reguliert, sondern vielmehr informell und von den individuellen Ressourcen einzelner Mitarbeitender abhängig. Prozesse der soziokulturellen Öffnung erfordern eine Strukturentwicklung auf Organisationsebene und angemessene Anreizsysteme.