Die 3‑D-Analyse und Umsetzung mit patientenindividuellen Schnitt- und Repositionsblöcken ermöglicht die Korrektur komplexer Tibiafehlstellungen. Die Korrektur kann anhand der Gegenseite oder eines statistischen Modells geplant werden. Patientenspezifische 3‑D-gedruckte Schnittführungsblöcke ermöglichen eine präzise Osteotomie, und Repositionsblöcke helfen, eine anatomische Reposition zu erreichen. Je nach Art und Ausmaß der Korrektur muss eine Fibulaosteotomie erwogen werden, um eine Korrektur in der gewünschten Reposition zu erreichen.
Kontraindikationen
a) Schlechte Weichteilsituation, Vorsicht insbesondere bei adhärenter Haut und Lappenplastiken im Zugangsbereich; b) Infektionen; c) periphere arterielle Verschlusskrankheit (Stadium III und IV, kritischer transkutaner Sauerstoffpartialdruck tcpO2 im Operationsgebiet); d) allgemeine Kontraindikation einer Operation.
Operationstechnik
Vor der Operation wird ein 3‑D-Modell beider Unterschenkel anhand von CT-Daten erstellt. Analyse der Deformität anhand der Gegenseite im 3‑D-Computermodell (CASPA) und Planung der Osteotomie. Falls die Gegenseite eine Fehlstellung zeigt, kann ein statistisches Modell benutzt werden. Drucken der patientenspezifischen Schnittblöcke aus Nylon (PA2200) für die Osteotomie und Reposition. Die Operation erfolgt in Rückenlagerung, Antibiotikaprophylaxe präoperativ, Oberschenkelblutsperre, welche bei Bedarf aktiviert wird. Ventrolateraler Zugang zur Tibia. Anbringen des patientenspezifischen Schnittblocks, Durchführung der Osteotomie. Reposition über den Repositionsblock und Fixieren mittels medialer Platte. Falls die Fibula die Reposition behindert, erfolgt eine Fibulaosteotomie in der Regel über einen separaten lateralen Zugang. Je nach Präferenz des Operateurs kann diese ebenfalls mit patientenspezifischen Schnittblöcken erfolgen. Verschluss der Wunde.
Postoperatives Management
Kompartmentüberwachung. Passive Mobilisation des oberen Sprunggelenks aus dem Gips, sobald die Wundheilung fortgeschritten ist. Teilbelastung im abnehmbaren Unterschenkelgips für mindestens 6 bis 12 Wochen, abhängig von der routinemäßig durchgeführten Röntgenkontrolle 6 Wochen postoperativ. Bis zur Gipsabnahme Thromboseprophylaxe mittels niedermolekularen Heparins.
Ergebnisse
Die patientenspezifische Korrektur der Fehlheilung ermöglicht im Allgemeinen eine gute Korrektur. Für die distalen Korrekturen der Tibia wurden gute Ergebnisse erzielt. Für die Korrektur von Tibiaschaftdeformitäten sind die endgültigen Ergebnisse noch ausstehend. Vorläufige Ergebnisse zeigen eine gute Machbarkeit mit einer Pseudarthrosenrate von 10 % ohne postoperative Infekte.
Hinweise
Herausgeber
Andreas B. Imhoff, München
Zeichnungen
Dr. Katja Dalkowski, Buckenhof
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Vorbemerkungen
Komplexe posttraumatische Fehlstellungen der Tibia können eine Kombination einer Fehlrotation, Fehlangulation, Translation und Verkürzung oder Verlängerung sein.
Für Deformitäten in der Frontalebene und Sagittalebene wird eine Deformität ab 5° bereits als klinisch relevant eingestuft [13, 16]. In der Literatur werden Rotationsfehlstellungen bis 15° toleriert [2, 18]. In unseren Augen kann die Rotationsfehlstellung bereits bei kleineren Werten Beschwerden bereiten, insbesondere dann, wenn bereits vor dem Unfall eine grenzwertige Deformität vorlag. Eine Rotationsanalyse des gesamten Beins ist dabei hilfreich. Eine Deformitätenkorrektur in der Metaphyse ist aufgrund des besseren Heilungspotenzials hilfreich. Fehlstellungen der Tibia werden in der klassischen Analyse und Korrektur anhand von 2‑D-Röntgenbilder analysiert, und das Zentrum der Fehlstellung wird bestimmt. Hierzu werden eine Linie in der proximalen und eine in der distalen Diaphyse eingezeichnet. Der Schnittpunkt definiert das Zentrum der Fehlstellung (CORA = „center of rotation and angulation“; [11]). Die Fehlstellung sollte, um eine Translation zu vermeiden, möglichst in der Ebene dieses Zentrums erfolgen (Abb. 1; [11]).
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Wenn die Deformität nicht streng in der gewählten Röntgenebene liegt wird durch diese Betrachtungsweise in dieser Ebene nur ein Teil der Deformität berücksichtigt. Eine Korrektur der Deformität in der Frontalebene z. B. korrigiert eine Deformität in der sagittalen Ebene nicht, wodurch es zu postoperativen Beschwerden kommen kann [6]. Durch geometrische Überlegungen kann die Ebene der Deformität im 3‑D-Raum anhand des a.-p.- und seitlichen Röntgenbildes bestimmt werden [5]. Eine 3‑D-Darstellung der Deformität anhand eines CT kann die 3‑D-Analyse der Deformität vereinfachen und präzisieren. Zudem kann eine Rotationsfehlstellung besser erfasst werden. In unserer Institution wird in einem speziell dazu entwickelten Computerprogramm (CASPA, Balgrist, University of Zurich, Zürich, Schweiz) ein 3‑D-Modell der Tibia erstellt und die Deformität bestimmt.
Die gesunde Gegenseite zeigt eine gute Referenz für die deformierte Tibia [7, 8] und wird standardmäßig gespiegelt als Referenz für die Planung herangezogen. Als Alternative kann ein statistisches Modell der Tibia als Referenz dienen. Dies ist dann sinnvoll, wenn die Gegenseite ebenfalls eine Deformität zeigt. Zur Bestimmung der Deformität und Korrekturebene wird die proximale Tibia über die Zieltibia gelegt (Abb. 2). Die distale Tibia der deformierten Tibia kann nun auf die Zieltibia überführt werden. Mithilfe des Programms wird die Osteotomieebene bestimmt. Die Analyse erfolgt in unserem Hause zusammen mit Ingenieuren und dafür ausgebildeten Wissenschaftlern.
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Die Länge der Tibia wird durch das Verfahren miterfasst und kann je nach geplanter Osteotomie durch eine Verschiebung in der Osteotomie mit korrigiert werden. Das Vorgehen erlaubt zudem eine Planung einer Fibulakorrektur. Je nach Ausmaß der Korrektur muss bei der Korrekturebene der Fibula von einer einheitlichen Korrekturebene des Unterschenkels abgewichen werden, da sonst eine zu geringe bis gar keine Kontaktfläche an der Fibula resultiert.
Für die Korrekturosteotomie der Tibia wurden mehrere Verfahren beschrieben. Konventionell erfolgt die Korrektur in der Frontal- oder Sagittalebene durch eine zu- oder aufklappende Osteotomie (Abb. 1) oder Domeosteotomie. Bestehen eine Angulations- und Rotationsfehlstellung liegt die Korrekturebene schräg zur Tibiaachse [15, 20]. Eine Rotation um eine Osteotomie in dieser Ebene (Single-cut-Osteotomie) korrigiert beide Deformitäten bei hoher Kontaktfläche. Eine Möglichkeit der 3‑D-Korrektur mit Single-cut-Osteotomie und gleichzeitig geringer Weichteilverletzung ist die Korrektur mit einem externen Fixateur, z. B. „Tibia spatial frame“ [5, 17]. Hierbei erfolgen eine Bohrlochosteoklasie und anschließend sukzessive Korrektur der Deformität über den externen Fixateur. Der Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit einer minimal-invasiven Technik ohne komplette Osteotomie. Nachteile sind das lange Tragen des externen Fixateurs und teilweise hohe Rate an Pin-track-Infekten [14].
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Die im Folgenden dargestellte Methodik basiert auf einer patientspezifischen Osteotomie mit dazu individuell angefertigten Schablonen (Guides). Wie oben beschrieben, erfolgt die Analyse der Fehlstellung und Osteotomieebene im 3‑D-Modell. In dem Programm wird dann eine genau auf den Knochen passende Schablone geplant werden, welche die Osteotomieebene genau vorgibt (Abb. 3a). Ein weitere auf den Knochen angepasste Schablone kann zur Reposition geplant werden (Abb. 3b). Diese Schablonen werden dann im 3‑D-Druck aus Nylon (PA2200) hergestellt. Die Herstellung und auch Planung wurden mittlerweile an eine Firma abgegeben und können auch von externen Chirurgen genutzt werden (Medacta; myosteotomie.com). Mithilfe dieser Schablonen wird die Operation schließlich genau durchgeführt. Die Fixierung erfolgt bei uns über eine Platte, die über den bestehenden Zugang eingebracht wird. Auch eine Fixierung mittels Tibianagel ist möglich, jedoch aufgrund der Fixierung der Guides mit Schanz-Schrauben bei diesem Verfahren technisch schwieriger. Vorteile des Verfahrens sind die vollständige 3‑D-Korrektur durch eine Osteotomie. Nachteile zur externen Fixierung sind die größeren Zugänge mit größerer Weichteilkompromittierung und die notwendige vollständige Osteotomie. Kritisch zu sehen bei einer Korrektur der Deformität des Tibiaschaftes ist das Risiko einer Pseudarthrose, welche bei Tibiaschaftfrakturen bereits mit etwa 12 % [1] als relativ hoch einzustufen sind. Ein intramedulläres Verfahren wurde prinzipiell für Tibiaschaftfrakturen in vergangenen Studien befürwortet, da es eine schnellere Heilung gegenüber einer Plattenosteosynthese und Fixation über einen externen Fixateur zeigt [10]. Allerdings konnte die klare Überlegenheit der intramedullären Fixation insbesondere bei Revisionseingriffen nicht belegt werden [3]. Vergleichende Studien bei Korrekturosteotomien der Tibia liegen noch nicht vor. Sollte eine Pseudarthrose vorliegen, wurde in unserem Hause bei Verwendung dieser Technik zunächst ein Infekt ausgeschlossen und in einer zweiten Operation die Korrektur vorgenommen.
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Liegt eine Deformität der Fibula vor, kann diese ebenfalls in analoger Weise mit Schablonen geplant und durchgeführt werden. Wenn es die Deformität und resultierende Kontaktfläche der Fibula erlauben, erfolgt die Korrektur der Fibula in der gleichen Ebene wie die Tibiakorrektur. Die Beweglichkeit der Fibula zur Tibia kann posttraumatisch durch Vernarbungen und Synostosen deutlich eingeschränkt sein. Sollte die Reposition der Tibia aufgrund einer sperrenden Fibula nicht wie gewünscht möglich sein, ist eine Osteotomie der Fibula zu erwägen, auch wenn die Deformität der Fibula selber gering ist. Die Fibulaosteotomie erfolgt dann freihand distal der Tibiaosteotomie und proximal der Syndesmose. Häufig ist dabei ein Lösen der Membrana interossea und Synostosen zwischen den Osteotomien notwendig, um eine gute Reposition zu erreichen [15].
Operationsprinzip und -ziel
Komplette 3‑D-Analyse der Fehlstellung anhand der Gegenseite
Simulation der Korrekturosteotomien und Definieren der Korrekturstelle mithilfe der computerunterstützten Simulation
Erstellen patientspezifischer Guides anhand der Computersimulation
Exakte Durchführung der Korrekturosteotomie und der Reposition mithilfe der Guides
Vorteile
3‑D-Erfassen und Korrektur der Deformität mit Verbessern des Verständnisses für die Deformität
Hilfe bei der Osteotomie und Reposition durch patientenspezifische Instrumentierung intraoperativ
Nachteile
Längere und kostenintensivere Planung
Erweiterter Zugang zur Positionierung der Guides
Vollständige Osteotomie und größerer Zugang im Vergleich zur Korrektur mit Hexapoden
Indikationen
(Komplexe) Korrekturosteotomien der Fehlstellung
Kontraindikationen
Schlechte Weichteilsituation, Vorsicht insbesondere bei adhärenter Haut und Lappenplastiken im Zugangsbereich
Infektionen
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (Stadium III und IV, kritischer transkutaner Sauerstoffpartialdruck tcpO2 im Operationsgebiet)
Allgemeine Kontraindikation einer Operation
Relativ: Pseudarthrose
Patientenaufklärung
Pseudarthroserisiko
Über- und Unterkorrektur
Notwendigkeit einer Fibulaosteotomie
Durch Weichteilspannung Auswirkungen auf die Fußstellung nicht immer vorhersagbar. Dadurch sind unter Umständen weitere Weichteileingriffe, z. B. Achillessehnenverlängerung, notwendig
Allgemeine Komplikationen einer Extremitätenoperation und deren Nachbehandlung (Anästhesierisiko, Nerven/Gefäßverletzung, Wundheilungsstörungen, Infektionen … Thromboserisiko)
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Operationsvorbereitung
Verinnerlichen und Visualisierung der Planung anhand eines ausgedruckten Modells sowie der Planung auf einem Bildschirm oder Ausdruck (Beispiel Abb. 2 und 3)
Antibiotikaprophylaxe (Cefuroxim, sofern keine Kontraindikation)
Rückenlagerung
Oberschenkelblutsperre, welche bei Bedarf aktiviert wird
Bei hohem Risiko für ein postoperatives Kompartmentsyndrom verzichten die Autoren auf eine lang andauernde Regionalanästhesie (z. B. langfristiger Ischiadikusblock oder Katheter)
Die Operation erfolgt stationär mit initialer Bettruhe. Diese wird ab dem ersten postoperativen Tag in eine gelockerte Bettruhe aufgehoben. Am 2. postoperativen Tag erhalten die Patienten einen abnehmbaren Unterschenkelgehgips. Eine Belastung mit maximal 15 kg ist erlaubt. Eine Antibiotikaprophylaxe erfolgt perioperativ über 24 h mit Cefuroxim, falls keine Kontraindikationen bestehen. Die Entlassung ist ab dem 3. postoperativen Tag bei trockenen Wundverhältnissen, mobilem und schmerzkompensiertem Patienten möglich. Das OSG wird belastungsfrei passiv aus dem Gips mobilisiert, sobald die Wunden trocken sind. Eine Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin wird perioperativ und postoperativ bis zur gipsfreien Vollbelastung verabreicht. Der Gipswechsel erfolgt 2 Wochen postoperativ in unserer Institution. Dabei werden bei abgeschlossener Wundheilung auch die Fäden gezogen. Sechs Wochen postoperativ wird die Patientin oder der Patient in der Sprechstunde kontrolliert. Hier erfolgt auch eine CT-Bildgebung. Je nach Ausmaß der Konsolidierung erfolgt dann das schrittweise Aufbelasten im Unterschenkelgehgips in der Regel über weitere 6 Wochen.
Fehler, Gefahren, Komplikationen
Gefäßnervenverletzung. Hier sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Haken korrekt knochennah eingebracht werden. Die Guides können die Übersicht erschweren, sodass bei unsicherer Lage der Haken die Guides nochmals entfernt werden sollten: sofortige Naht oder Rekonstruktion
Kompartmentsyndrom: Die Autoren empfehlen eine engmaschige Kontrolle postoperativ und Spaltung und eine Dermatofasziotomie bei begründetem Verdacht
Wundheilungsstörung
Infektion: Infektsanierung mit Débridement, Osteosynthesematerialentfernung, ggf. zweizeitiger Reosteosynthese und Antibiotikagabe
Pseudarthrose: Revisionsoperation mit Anfrischen der Pseudarthrose, meistens Anlagern von Spongiosa und erneuter Osteosynthese. Probenentnahme zum Infektausschluss ist in unserer Klinik Standard
Über- oder Unterkorrektur. Hier ist insbesondere darauf zu achten, dass die Fibula die Reposition nicht behindert. Zudem muss darauf geachtet werden, dass Weichteile das Anbringen des Schnittguides nicht behindern. Ansonsten kann eine falsche Osteotomieebene entstehen. In einem solchen Fall ist eine bessere Darstellung notwendig. Die Reposition gegen Widerstand der Weichteile kann zudem zu einem Korrekturverlust im Guide führen. Das heißt, durch die bedingte Steifigkeit der Guides, der Schanz-Schrauben und der Hülsen ist ein Repositionsverlust möglich. In diesem Fall sollten die die Reposition behindernden Strukturen identifiziert werden. Dies sind meistens noch sperrendes Periost oder Sehnenspiegel auf Höhe der Osteotomie. Ist dies nicht der Fall, sind eine Fibulaosteotomie und Lösen der Membrana interossea zu prüfen. Zudem können durch technische Maßnahmen die Stabilität und Steifigkeit des Repositionsguides und dessen Fixierung erhöht werden. Der Guide sollte nicht zu schmal und flach sein, wir verwenden mittlerweile Hülsen aus Stahl und Schanz-Schrauben mit hohem Querschnitt (4,5 mm). Eine unzureichende Korrektur lässt sich zudem am Ende der Operation an den nicht korrekt ausgerichteten Schanz-Schrauben nach Osteosynthese und Abnahme des Repositionsguides erkennen. Dann sollten die Reposition und Osteosynthese erneut erfolgen.
Fehlplanung der Osteotomie und Guides. Vor einer Operation werden die Guides und das Knochenmodell aus Nylon gedruckt und vom Operateur kontrolliert, um eine Fehlplanung der Osteotomie und der Lage der Guides zu erkennen und zu korrigieren. Durch eine nicht gut geplante Operation kann es zu Abweichungen z. B. im Zugang kommen, welches unter Umständen ein höheres Risiko für Zugangsmorbiditäten (Nervenverletzungen) birgt.
Ergebnisse
In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Osteotomien mit patientenspezifischen Guides eine hohe Genauigkeit erzielen [4, 9, 12, 19]. Für die Korrektur der distalen Tibia konnten wir gute Ergebnisse mit einer Korrekturgenauigkeit von 3 mm und 6° nachweisen [19].
Für Schaftfrakturen liegen bisher nur Daten der Machbarkeit vor. In unserer Institution wurden von 2013 bis Juli 2022 11 Patienten mit einer Tibiaschaftdeformität mit einer CARD-geplanten Korrekturosteotomie operiert. In allen Fällen erfolgte eine Plattenosteosynthese. Ein Patient ist während des Follow-up verstorben, wobei der Tod nicht im Zusammenhang mit der Operation stand. Die übrigen 10 Patienten zeigten ein Durchschnittsalter von 30,3 Jahren (13 bis 58). Das Follow-up betrug durchschnittlich 27 Monate (12 bis 84 Monate). Die Deformität bestand in 8/10 Fällen posttraumatisch (1 Fall iatrogen, 1 Fall angeborene Deformität). Die Fibula wurde in 60 % der Fälle ebenfalls osteotomiert. Eine Infektion zeigte sich in keinem Fall. Revisionen erfolgten in einem Fall (10 %) aufgrund einer Pseudarthrose. Hier erfolgte ein Tibianagel, wodurch eine Ausheilung der Pseudarthrose erreicht werden konnte.
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Es zeigte sich eine sehr hohe Rate an Metallentfernungen (70 %), welche in einem Fall mit einer ventralen OSG-Arthroskopie verbunden wurde. Eine radiologische Analyse der postoperativen Deformitätenkorrektur und klinischen Outcomes liegt allerdings nicht vor.
Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt
A.F. Viehöfer und S.H. Wirth geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Alle beschriebenen Untersuchungen am Menschen wurden mit Zustimmung der zuständigen Ethik-Kommission, im Einklang mit nationalem Recht sowie gemäß der Deklaration von Helsinki von 1975 (in der aktuellen, überarbeiteten Fassung) durchgeführt. Von allen beteiligten Patienten liegt eine Einverständniserklärung vor.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Zur Zementierung einer Knie-TEP wird in Deutschland zu über 98% Knochenzement verwendet, der mit einem Antibiotikum beladen ist. Ob er wirklich besser ist als Zement ohne Antibiotikum, kann laut Registerdaten bezweifelt werden.
In der Notaufnahme wird die Chance, Opfer von häuslicher Gewalt zu identifizieren, von Orthopäden und Orthopädinnen offenbar zu wenig genutzt. Darauf deuten die Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der Sahlgrenska-Universität in Schweden hin.
Darüber reden und aus Fehlern lernen, sollte das Motto in der Medizin lauten. Und zwar nicht nur im Sinne der Patientensicherheit. Eine negative Fehlerkultur kann auch die Behandelnden ernsthaft krank machen, warnt Prof. Dr. Reinhard Strametz. Ein Plädoyer und ein Leitfaden für den offenen Umgang mit kritischen Ereignissen in Medizin und Pflege.
Ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel im ärztlichen Op.-Team war in einer großen retrospektiven Studie aus Kanada mit einer signifikanten Reduktion der postoperativen Morbidität assoziiert.
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