Erschienen in:
01.01.2006 | Originalien
Selbstständige Gewichtsreduktion bei morbider Adipositas
Stellenwert aus plastisch-chirurgischer Sicht
verfasst von:
M. Mattesich, Prof. Dr. H. Piza-Katzer
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der Literatur wird davon ausgegangen, dass bei morbid adipösen Patienten kein langfristiger Gewichtsverlust durch selbstständiges Abnehmen möglich ist. Die Frage nach dem Stellenwert der konservativen Gewichtsreduktion ist jedoch unvollständig beantwortet.
Patienten
Zwischen 1999 und 2003 wurden an der Universitätsklinik für Plastische Chirurgie Innsbruck insgesamt 197 plastisch-chirurgische Operationen bei 120 ursprünglich morbid adipösen Patienten mit einem Ausgangs-BMI von über 35–40 und einer Gewichtsreduktion von durchschnittlich 40% ihres Körpergewichtes durchgeführt.
Ergebnisse
Bei 66% der Patienten wurde eine Magenbandimplantation vorgenommen, 34% reduzierten ihr Gewicht selbstständig. Dies war prinzipiell bei jedem Ausgangs-BMI möglich.
Schlussfolgerung
Selbstständiges Abnehmen ist für morbid adipöse Patienten mit entsprechenden mentalen Voraussetzungen prinzipiell möglich. Im Rahmen einer interdisziplinären Betreuung soll es Aufgabe des behandelnden Psychiaters sein, primär diese Patienten zu selektionieren und einem konservativen Abnehmprogramm zuzuführen. Die Chance auf Erfolg ist umso größer, je niedriger der Ausgangs-BMI liegt.