08.08.2013
Sicher verwahrt Die Zellenausmalung von Julius Klingebiel
Erschienen in: NeuroTransmitter | Ausgabe 7-8/2013
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Nur Eingeweihten ist die „Klingebiel-Zelle“ im Göttinger Festen Haus, dem früheren Landesverwahrungshaus, ein Begriff. Von 1951 bis 1961 hat ein dort eingeschlossener Patient sie ausgemalt und zu einem komplexen Kunstwerk gestaltet. Julius Klingebiel wusste um die Bedeutung seiner Malerei in seiner Zelle. Er hat sie gern gezeigt und erläutert. Pfleger hatten 1951 entdeckt, dass er ruhiger wurde, wenn man ihn zeichnen ließ. So bekam er Farben, später auch Zeichenpapier. Die Zelle wurde über Jahrzehnte vor Zerstörung bewahrt, jedoch durch sanitäre Einbauten verändert.