Erschienen in:
11.12.2017 | Szintigrafie | Schwerpunkt: Funktionsdiagnostik in der Inneren Medizin
Stellenwert der Funktionsdiagnostik in der Gastroenterologie
verfasst von:
Dr. M. Hollenbach, A. Hoffmeister, J. Rosendahl, J. Mössner
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
In diesem Übersichtsbeitrag werden wichtige und häufig angewendete Untersuchungsmethoden der gastrointestinalen Funktionsdiagnostik vorgestellt. Ebenso wird auf seltener eingesetzte Spezialuntersuchungen eingegangen. Der H2-Atemtest ist einfach durchzuführen, ubiquitär verfügbar und erlaubt den Nachweis von Laktose‑, Fruktose- oder Sorbitmalabsorption. Weiterhin wird der Test mit Glukose bei Verdacht auf eine intestinale bakterielle Fehlbesiedlung und mit Laktulose zur Messung der Dünndarmpassagezeit durchgeführt. Der 13C-Atemtest findet Anwendung zum nichtinvasiven Nachweis einer Helicobacter-pylori-Infektion und zur Beurteilung der gastrointestinalen Transitzeit, der Leberfunktion sowie der exokrinen Pankreasfunktion. Der Sekretin-Cholezystokinin(CCK)-Test war der Goldstandard zur Beurteilung der Pankreasfunktion, diese wird heute mit der Elastasebestimmung im Stuhl gemessen, einem einfacheren, aber weniger sensitiven nichtinvasiven Test. Szintigraphie und Kapseluntersuchungen mit pH- und Temperatursonden sind die wichtigsten Methoden zur Bestimmung der Magenentleerung sowie Dünndarm- und Kolontransitzeit. Zur Beurteilung einer Obstipation werden Abdomenübersichtsaufnahmen nach Einnahme röntgendichter Marker durchgeführt (Hinton-Test). Für die Diagnose einer funktionellen Ösophaguserkrankung ist die Manometrie unverzichtbar. Bei Verdacht auf eine Sphinkter-Oddi-Dysfunktion wird diese aufgrund der Gefahr, eine Pankreatitis zu induzieren, nur noch gelegentlich eingesetzt. Zum Nachweis einer nichterosiven Refluxerkrankung dient die 24 h-pH-Metrie, ggf. mit Impedanzmessung. Neuere Verfahren, wie spezielle MRT-Sequenzen, die sonographische Bestimmung der Gallenblasenejektionsfraktion, die Analyse von Magenmotorik und -kontraktilität sowie die Lumendarstellung in Echtzeit, bedürfen vor dem routinemäßigen Einsatz einer weiteren Evaluation.