Erschienen in:
16.04.2021 | Übersicht
Theorien und Erklärungsmodelle von Radikalisierungsprozessen im Kontext des Rechtsextremismus
verfasst von:
Jonas Knäble, M.Sc., Lisanne Breiling, M.Sc., Prof. Dr. Martin Rettenberger
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Der Rechtsextremismus stellt eine der größten Herausforderungen der Gegenwart für die Sicherheitspolitik und das gesellschaftliche Miteinander dar, nicht zuletzt aufgrund des enormen Gewaltpotenzials, das rechtsextremistische Personen aufweisen können. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer systematischen Untersuchung der Prozesse, die zu einer Übernahme rechtsextremer Einstellungen und zu rechtsextrem motivierten (Gewalt‑)Taten führen. Der vorliegende Artikel zeichnet zunächst ein kurzes Lagebild der bundesweiten Fallzahlen rechtsextrem assoziierter Straftaten. Es folgt eine Übersicht ausgewählter sozialer sowie psychologischer Mechanismen, die dabei helfen können, Radikalisierungsprozesse im Kontext des Rechtsextremismus zu verstehen. Dabei werden die Unterscheidung von einstellungs- und verhaltensbezogener Radikalisierung sowie insbesondere solche Faktoren hervorgehoben, die Radikalisierungsprozesse anstoßen oder extremistische Gewalt als Gipfel der Verhaltensradikalisierung begünstigen können. Abschließend werden Limitationen und methodische Probleme der Radikalisierungsforschung diskutiert.