25.05.2023 | Typ-2-Diabetes | Leitthema
Körperliche Aktivität im Kontext Diabetes mellitus
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 4/2023
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Körperliche Aktivität, Sport und die Reduktion vermeidbarer Sitzzeiten sind zentrale Bestandteile der Behandlung eines Diabetes mellitus. Dies gilt für Typ-1- und Typ-2-Diabetes gleichermaßen, wenn auch die Schwerpunktsetzung eine andere ist. Körperlich aktive Menschen mit Typ-1-Diabetes weisen eine höhere Lebenserwartung, eine geringere kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität sowie ein geringeres Risiko für diabetesbedingte Komplikationen auf. Im Kontext des Typ-2-Diabetes finden sich außerdem eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie die Reduktion kardiovaskulärer Risikofaktoren und eine Verbesserung des Hämoglobin‑A1c-Werts (HbA1c). Empfohlen wird in der Regel ein kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining; als Ziel sollten wöchentliche Umfänge von mindestens 150 min an moderater bzw. 75 min an intensiver Intensität erreicht werden. Zusätzlich können – je nach Neigung der Patienten – gymnastische Übungen, Body-and-Mind-Sportarten eingesetzt werden. Vermeidbare Sitzzeiten sollten auf ein Minimum reduziert, zumindest regelmäßig unterbrochen werden.
Die gesundheitlichen Effekte werden auch durch die sog. Exerkine vermittelt, die im Rahmen einer akuten Belastung u. a zu einer verbesserten Energiebereitstellung und infolge eines Trainings zu Anpassungsreaktionen auf struktureller, metabolischer und Transport‑/Versorgungsebene führen. Auch wenn diesbezüglich noch viele Fragen offen sind, z. B. die klareren Unterschiede verschiedener Belastungs- und Trainingsformen, wird die Notwendigkeit, körperliche Aktivität konsequent in das Behandlungsregime von Diabetespatienten (Typ 2) zu integrieren, deutlich. Zur Förderung eines aktiven Lebensstils können Gesprächstechniken wie die motivierende Beratung beitragen.
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