Erschienen in:
01.08.2005 | Originalien
Vertebrobasiläre Ischämie als Komplikation der Arteriitis temporalis
Ergebnisse einer prospektiven klinischen und ultrasonographischen Untersuchung
verfasst von:
Dr. K. Pfadenhauer, M. Eßer, H. Weber, K. D. Wölfle
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zerebrale Symptome können beim Befall großer hirnversorgender Arterien durch die Arteriitis temporalis (AT) auftreten. Der rechtzeitige Beginn einer adäquat dosierten Steroidtherapie kann Komplikationen verhindern.
Ziele
Untersucht wurden Häufigkeit und Schweregrad der vertebrobasilären Ischämie (VBI) und ihre Beziehung zu strukturellen Anomalien der Arteria vertebralis (AV).
Methoden
Klinische und Ultraschallbefunde von 91 stationären Patienten, welche die Diagnose einer AT nach Standardkriterien erhielten, wurden analysiert.
Ergebnisse
Im Vergleich zu neuroophthalmologischen Komplikationen mit einer Rate von 27,5% war die Rate von VBI mit 4,4% niedrig. Bei 3 Patienten entwickelten sich transitorische ischämische Attacken, in einem Fall ein Hirninfarkt. Die Ultraschalldiagnostik zeigte einen ausgedehnten obstruktiven Prozess der extraduralen AV mit hypoechogener konzentrischer Wandverdickung. Derartige Veränderungen wurden jeweils auch an der Arteria temporalis superficialis gefunden.
Schlussfolgerung
Bei älteren Menschen mit VBI muss ursächlich eine AT der AV in Betracht gezogen werden. Mittels hochauflösender Ultraschallsysteme kann die Verdachtsdiagnose in typischen Fällen atraumatisch schnell gestellt werden.