Erschienen in:
01.10.2011 | Leitthema
Zertifizierungen im Gesundheitswesen
Was passiert, wenn das Zertifikat nicht erreicht wird?
verfasst von:
Dr. I. Seyfarth-Metzger
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2011
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Zusammenfassung
Ein Qualitätszertifikat ist heute für Kliniken und andere Einrichtungen in Deutschland ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Die bekanntesten Verfahren sind Zertifizierungen nach der international bekannten Norm DIN EN ISO, dem deutschen Zertifizierungsverfahren im Gesundheitswesen KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität) oder den Verfahren der Deutschen Krebsgesellschaft bzw. der medizinischen Fachgesellschaften. Ein großer Anteil der deutschen Kliniken, Zentren, Praxen und Pflegeinrichtungen ist heute nach einem dieser Verfahren zertifiziert. In einigen Bereichen ist eine Zertifizierung gesetzlich gefordert und Voraussetzung für die Patientenversorgung, z. B. für Rehabilitationseinrichtungen. Aber auch im Bereich der Akutmedizin sind Zertifizierungen wichtige Nachweise für die Erfüllung von Qualitätsanforderungen und haben Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation.
Das Ziel einer Visitation oder eines Audits ist es immer, zu überprüfen, ob die Anforderungen des jeweiligen Zertifizierungsverfahrens erfüllt werden. Das konkrete Verfahren und der Ablauf sind jedoch unterschiedlich gestaltet. Ein Scheitern der Zertifizierung ist für alle Beteiligten ein sehr unerfreuliches Ereignis und kann negative Auswirkungen auf das Image der Einrichtung nach sich ziehen. Durch gute Vorbereitung, ggf. externe Beratung oder Qualifizierung von Mitarbeitern kann das Scheitern mit hoher Wahrscheinlichkeit vermieden werden. Meist gelingt es zumindest bei einem zweiten Versuch, das erwünschte Zertifikat zu erhalten. Entsprechende Regelungen sind bei allen Verfahren getroffen worden. Grundsätzlich sollte bereits vor der Entscheidung für eine Zertifizierung eine gründliche Aufwand-Nutzen-Analyse erfolgen.