Erschienen in:
23.05.2022 | Zytostatische Therapie | Leitthema
Systematisches Handeln – Notfälle der medikamentösen Tumortherapie!
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Martin Bögemann
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Optionen der medikamentösen Tumortherapie in der Uroonkologie sind in den letzten Jahren sehr vielseitig geworden. Neben klassischer Chemotherapie und Androgendeprivationstherapie werden inzwischen auch Target-Therapie (Tyrosinkinaseinhibitoren), Checkpoint-Inhibitoren und neue Therapieansätze wie die Radioligandentherapie eingesetzt. Egal ob diese Therapien selbst angewendet oder Patienten mitbetreut werden, die Systemtherapie z. B. über die Kollegen andere Fachdisziplinen erhalten, man wird zwangsläufig mit den Komplikationen konfrontiert werden. Dies wird weiter zunehmen, denn stets werden neue Wirkstoffe und teils neue Wirkstoffklassen etabliert. Daher sollte Urolog*innen die Grundzüge der Prophylaxe und Kontrolle der Nebenwirkungen und von Notfallsituationen im Rahmen uroonkologischer Systemtherapie beherrschen.
Fragestellung
Welche uroonkologischen Notfallsituationen sind von Relevanz und was sollte in diesen Situationen unternommen werden.
Material und Methode
Typische uroonkologische Notfallsituationen im Rahmen von Systemtherapien werden dargestellt.
Ergebnisse
Urolog*innen benötigen Expertise im Management von Notfällen während uroonkologischer Systemtherapien wie neutropenem Fieber bei klassischer Chemotherapie, Hand-Fuß-Syndrom unter Tyrosinkinaseinhibitoren, immunvermittelten Nebenwirkungen, aber auch von Nebenwirkungen, die im Rahmen von fachfremder Therapie (wie z. B. der Radioligandentherapie der Nuklearmedizin) auftreten.
Schlussfolgerung
Dies erfordert zumindest grundlegende Kenntnisse der typischen Nebenwirkungen und der sich hieraus ergebenden Notfälle in der uroonkologischen Systemtherapie. Eine regelmäßige Fortbildung zur Beherrschung von neuen Entwicklungen ist in dem sich rapide entwickelnden Feld dringend erforderlich.