Zum Inhalt

Odontogene Keratozyste – Ätiologie, Pathogenese und Therapie

Erschienen in:

Zusammenfassung

Die odontogene Keratozyste (OKZ) wird – als zweithäufigster odontogener Tumor – häufig erstmals als radiologischer Zufallsbefund im Orthopantomogramm (OPT) bei klinischer Beschwerdefreiheit diagnostiziert. Die OKZ können auch nach Jahrzehnten noch Rezidive bilden. In seltenen Fällen ist auch eine Entartung der OKZ zu einem primär intraossären Plattenepithelkarzinom möglich. Neben dem OPT als zahnärztlichem Basisdiagnostikmittel können zusätzliche radiologische Untersuchungen wie die digitale Volumentomographie (DVT), Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) prätherapeutisch Informationen bzgl. Ausdehnung der Zyste und wichtiger anatomischer Nachbarstrukturen liefern, was v. a. im Bereich der Oberkieferfront hilfreich sein kann. Die Diagnosestellung erfolgt letztlich über die Histologie. Differenzialdiagnostisch ist das Ameloblastom abzugrenzen sowie auch an das Gorlin-Goltz-Syndrom zu denken. Das Gorlin-Goltz-Syndrom weist neben OKZ weitere Symptome wie multiple Basalzellkarzinome (BZK) auf und erfordert einen interdisziplinären Behandlungsansatz. Therapeutisches Mittel der Wahl beim OKZ ist die Enukleation mit Carnoy-Lösung, wobei der Stellenwert alternativer Behandlungsmethoden wie Enukleation mit Kryotherapie oder Enukleation mit modifizierter Carnoy-Lösung aufgrund von fehlenden Studien nicht bewertet werden kann. Der Einsatz der Carnoy-Lösung in Nervennähe kann zu Nervennekrosen und damit zu Nervenschädigungen führen. Die Marsupialisation sowie die alleinige Dekompression sind aufgrund der hohen Rezidivraten als obsolet anzusehen.
Literatur
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.
Metadaten
Titel
Odontogene Keratozyste – Ätiologie, Pathogenese und Therapie
verfasst von
Dr. Dr. M. Dau
B. Frerich
Publikationsdatum
17.04.2019

Neu im Fachgebiet Zahnmedizin

Cannabis-Missbrauch und das Risiko für benigne Speicheldrüsentumoren

Geht es nach einer Beobachtungsstudie aus den USA, ist ein problematischer Cannabis-Konsum mit einem höheren Risiko für benigne Speicheldrüsentumoren vergesellschaftet.

Übungszähne aus dem 3D-Drucker

Wer Zahnmedizin studiert, benötigt Übungszähne, um die verschiedenen Techniken und Behandlungen zu üben und später Patientinnen und Patienten sicher, effizient und erfolgreich behandeln zu können. Künstliche Übungszähne müssen Studierende in der Regel selbst erwerben. Auch können Echtzähne in Zahnarztpraxen und bei Chirurgen gesammelt werden. Doch es gibt auch Alternativen, wie die Anwendung der zahnärztlichen Prothetik am Uniklinikum Würzburg zeigt.

Neues Verschlüsselungsverfahren: Praxen sollten fünf TI-Komponenten prüfen

Der Countdown läuft: Ab Januar gilt für die Telematikinfrastruktur ein neues Verschlüsselungsverfahren. Dafür müssen Praxen unter Umständen Hardware austauschen. Eine Anleitung der gematik zeigt nun, welche Komponenten zu prüfen sind.

Sinusitiden: Radiologinnen und Radiologen achten zu wenig auf dentale Ursachen

Trotz der hohen Prävalenz odontogener Sinusitiden scheint unter Radiologinnen und Radiologen das Bewusstsein dafür gering zu sein. Laut einer aktuellen Studie ist die Fehlerquote entsprechend hoch.

Update Zahnmedizin

Bestellen Sie unseren kostenlosen Newsletter und bleiben Sie gut informiert – ganz bequem per eMail.