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Genetische Krebsdiagnostik

Fluch oder Segen für die Patienten?

  • 01.10.2009
  • Leitthema
Erschienen in:

Zusammenfassung

Die genetische Diagnostik kann die Prognose einer Krebserkrankung präzisieren. Ihre Bedeutung für die Therapie wird in Zukunft zunehmen. Die Verwandten von Patienten mit einer erblichen Krebskrankheit können prädiktiv auf eine Tumordisposition untersucht werden. Dies hat große Bedeutung für eine risikoadaptierte Krebsfrüherkennung. Erblicher Brust-/Eierstockkrebs und die verschiedenen Formen des erblichen Darmkrebses sind Beispiele für eine erfolgreiche Anwendung dieses Prinzips. Das Wissen um ein hohes Krebsrisiko stellt eine hohe Belastung dar. Die persönliche genetische und klinische Beratung ist Voraussetzung für eine gute Compliance eines Patienten, der ein hohes Krebsrisiko hat. Wie verschiedene Studien zeigen, wird selbst ein positiver prädiktiver Test als weniger belastend empfunden als eine fortbestehende Unsicherheit über die eigene Risikosituation. Die Betreuung von Patienten und Familien mit erblichen Krebskrankheiten sollte in spezialisierten Zentren erfolgen. Die moderne Genetik eröffnet neue Handlungsoptionen und kann Sicherheit verschaffen; sie ist weder Fluch noch Segen.
Literatur
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Metadaten
Titel
Genetische Krebsdiagnostik
Fluch oder Segen für die Patienten?
verfasst von
Prof. Dr. P. Propping
Publikationsdatum
01.10.2009
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Onkologie / Ausgabe 10/2009
Print ISSN: 2731-7226
Elektronische ISSN: 2731-7234
DOI
https://doi.org/10.1007/s00761-009-1692-2

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