Das klinische Spektrum des Prostatakarzinoms (PCa) umfasst eine breite Palette, die von den klinisch unbedeuteten bis hin zu den hoch malignen und letal verlaufenden Tumorerkrankungen reicht. Die Bestimmung des Gleason-Grades durch den Pathologen liefert wichtige Informationen über den individuellen Verlauf und die Wahl der Therapie. Durch die Einrichtung von Gleason-Schulen wird international versucht, die Reproduzierbarkeit und Verlässlichkeit des Gleason-Gradings zu verbessern. Ein Problem ist die Untergraduierung in Stanzbiopsien. Der primäre Gleason-Grad 3 ist der niedrigste Grad, den man in Stanzbiopsien verlässlich diagnostizieren kann. Prognostisch wichtig ist die Abgrenzung gegenüber dem Gleason-Grad 4, der durch die Fusion von Tumordrüsen gekennzeichnet ist. Der prozentuale Anteil der Gleason-Grade 4 und 5 der in der Stanzbiopsie erfassten Läsion ist in vielen Fällen ein entscheidendes Kriterium für die Wahl der Therapie. In der vorliegenden Übersicht werden die diagnostischen Kriterien der primären Gleason-Grade und ihr Stellenwert in der Prostatadiagnostik besprochen.