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Soll ein silenter persistierender Ductus arteriosus Botalli verschlossen werden?

  • 01.07.2006
  • Pädiatrie aktuell
Erschienen in:

Zusammenfassung

Ein silenter persistierender Ductus arteriosus (PDA) ist ein sehr kleiner, hämodynamisch irrelevanter PDA, der nicht klinisch, sondern nur mittels technischer Verfahren diagnostiziert wird. Die erste Beschreibung stammt aus dem Jahr 1991. Die Indikation für einen Verschluss eines kleinen, hämodynamisch irrelevanten PDA resultiert aus der Annahme, dass ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Endarteriitis besteht. Diese Annahme beruht ihrerseits auf der immer wieder zitierten Untersuchung von Campbell von 1968. Er erfasste aber nur Patienten, bei denen der PDA klinisch diagnostiziert worden war, also keine Fälle mit silentem PDA. Beim Vergleich des Endarteriitisrisikos eines silenten PDA mit den iatrogenen Komplikationen eines interventionellen Verschlusses ist Ersteres deutlich niedriger als Letzteres. Daher ist ein interventioneller Verschluss beim silenten PDA nicht indiziert. Auch die Tatsache, dass weder die genaue Inzidenz noch das genaue Endarteriitisrisiko noch der Spontanverlauf bei den silenten PDA bekannt sind, verbietet die Durchführung einer komplikationsreichen invasiven Maßnahme zu dessen Verschluss.
Literatur
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Metadaten
Titel
Soll ein silenter persistierender Ductus arteriosus Botalli verschlossen werden?
verfasst von
Dr. A. Gillor
S. E. Perrey
C. Schnegg
Publikationsdatum
01.07.2006
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 7/2006
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-006-1330-7

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