Erschienen in:
29.08.2019 | Akutes respiratorisches Distress-Syndrom | Leitthema
Was sind die Indikationen für Rescue-Verfahren?
Rheumatische Systemerkrankungen auf der Intensivstation
verfasst von:
Prof. Dr. med. B. Hellmich, Priv.-Doz. Dr. med. C. Löffler
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 10/2019
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Zusammenfassung
Schwere, organ- oder lebensbedrohliche Manifestationen entzündlicher rheumatischer Erkrankungen, wie z. B. eine diffuse alveoläre Hämorrhagie im Rahmen einer Kleingefäßvaskulitis, sprechen nicht immer ausreichend oder mit zeitlicher Verzögerung auf eine immunsuppressive Therapie an. Bei einem drohenden oder bereits eingetretenen Organversagen besteht dann nicht selten die Notwendigkeit, die immunsuppressive Therapie auf der Intensivstation um rasch wirksame Rescue-Therapieverfahren zu ergänzen. Aufgrund der Seltenheit vieler rheumatischer Erkrankungen ist die Evidenz zum Einsatz von Rescue-Therapieverfahren wie der Plasmapherese, der extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) oder der Gabe von intravenösen Immunglobulinen (IVIG) für viele Indikationen eher gering. Der Einsatz der Plasmapherese wird bei einer akuten Anti-GBM(glomeruläre Basalmembran)-Erkrankung (Goodpasture Syndrom) oder einem katastrophalen Antiphospholipidantikörpersyndrom (CAPS) als sinnvoll angesehen. Eine ECMO-Therapie kann bei persistierender respiratorischer Insuffizienz trotz mechanischer Beatmung als Folge einer diffusen alveolären Hämorrhagie oder eines Acute-Respiratory-Distress-Syndroms (ARDS) anderer Ursache erwogen werden. Eine Gabe von IVIG ist bei einer akuten kardialen Beteiligung im Rahmen einer Kawasaki-Erkrankung indiziert und kann beim CAPS sowie bei therapierefraktären Myositiden erwogen werden.