Erschienen in:
13.09.2018 | Allergien und Intoleranzreaktionen | Schwerpunkt: Immunpathologie
Immunpathologie von kutanen Medikamentennebenwirkungen
verfasst von:
Dr. D. Niebel, Prof. Dr. J. Wenzel
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) sind eine häufige Fragestellung in der klinischen Praxis. Sie können sich klinisch sehr unterschiedlich präsentieren, manifestieren sich aber v. a. mit Veränderungen an Haut und Schleimhaut. Das Wissen über pathophysiologische Abläufe verschiedener UAW ist stetig gewachsen. Bestimmte Medikamentengruppen wie Checkpoint-Inhibitoren lösen häufig spezifische Nebenwirkungen aus, auch hier dominiert die Haut als Zielorgan.
Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit ist es, die komplexen immunologischen Vorgänge und die häufigsten histopathologischen Befunde verschiedener kutaner Medikamentennebenwirkungen auf Grundlage der vorhandenen Literatur und anhand von Bildmaterial aus unserer Klinik verständlich zusammenzufassen.
Material und Methoden
Es wurde eine Literaturrecherche bei PubMed (subjektive selektive Berücksichtigung relevanter Publikationen) durchgeführt. Daten aus eigenen Untersuchungen, Bildmaterial aus der Routinediagnostik des Universitätsklinikums Bonn.
Ergebnisse und Diskussion
Medikamente können immunologisch und nichtimmunologisch diverse Hautreaktionen mit histologisch unterschiedlichen kutanen Entzündungsmustern hervorrufen. Morphologische Hinweise auf eine medikamentöse Genese sind u. a. eosinophiles Infiltrat, lichenoides Infiltrat und keratinozytäre Einzelzellapoptosen. Eine genaue Medikamentenanamnese und die Korrelation von Klinik und Dermatohistopathologie sind prioritär. Das Wissen über mögliche UAW unter Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren und deren Behandlung ist aufgrund des zunehmenden Einsatzes selbiger von großer klinischer Bedeutung.