Erschienen in:
01.11.2018 | Bewegungstherapie | Übersichten
Spezialsituationen der Präkonditionierung und Prähabilitation in der onkologischen Viszeralchirurgie
verfasst von:
T. Piegeler, S. N. Stehr, D. Pfirrmann, M. Knödler, F. Lordick, A. Mehnert, L. Selig, A. Weimann, M. Mehdorn, Prof. Dr. I. Gockel, MBA, P. Simon
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 11/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die präoperative Konditionierung vor komplexen viszeralonkologischen Operationen nimmt eine immer wichtigere Rolle ein.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung von Spezialsituationen der Präkonditionierung bei viszeralonkologischen Patienten. Als Spezialsituation mit konsekutiv erhöhtem Risikoprofil wurden folgende Bedingungen definiert: Kardiopulmonale Begleiterkrankungen, der geriatrische Patient, neoadjuvante Therapie und simultane Fatigue.
Material und Methoden
Es erfolgte eine selektive Literaturübersicht, basierend auf einer Recherche in den elektronischen Datenbanken MEDLINE, PubMed, Cochrane Library und ISRCTN (International Standard Randomization Controlled Trial Number).
Ergebnisse
Die Identifikation von Hochrisikopatienten ist essenzieller Bestandteil der anästhesiologischen Evaluation vor einem chirurgischen Eingriff. Dabei wird neben dem kardiovaskulären auch das pulmonale Risikoprofil mittels Prädiktionsindizes und der Erfassung patienten- und eingriffsspezifischer Risikofaktoren erhoben. Der vermehrte Einsatz neuer oraler Antikoagulanzien und einer dualen Thrombozytenaggregationshemmung erfordert individuelle Behandlungsstrategien. Zahlreiche Studien belegen klinisch relevante Effekte bewegungstherapeutischer Interventionen über alle Phasen der onkologischen Behandlung. Neben positiven Einflüssen auf therapieassoziierte Nebenwirkungen kann Sport auch bei Krebspatienten Auswirkungen von Bewegungsmangel entgegenwirken und die gesundheitsspezifische Lebensqualität verbessern. Die Wirksamkeit von Sport- und Bewegungstherapien sowie psychologischen Interventionen bei onkologischen Patienten mit Fatigue (CRF) ist breit, wobei wichtige Bausteine die Motivation und Compliance sind.
Diskussion
Bei Risikopatienten ist ein interdisziplinäres Vorgehen der Planung und Durchführung der Prähabilitation essenziell, um perioperative Risikofaktoren und potenzielle Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu optimieren mit dem Ziel einer schnelleren Rekonvaleszenz, reduzierten Morbidität und Mortalität sowie auch der Möglichkeit eines verbesserten Langzeitüberlebens und einer gesteigerten Lebensqualität.