Erschienen in:
15.02.2017 | Chronische Nierenerkrankung | Leitthema
Die vielen Gesichter von Phosphat in der Ernährung
verfasst von:
Dr. K. Hahn, Prof. M. Ketteler
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Hyperphosphatämie entspricht einem zentralen Risikofaktor bei Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz. Zusätzlich ergaben sich aus großen epidemiologischen Studien Signale, dass höhere Phosphatwerte auch in Normalpopulationen insbesondere mit kardiovaskulärer Morbidität assoziiert waren. In diesem Kontext spielt die quantitative Phosphatzufuhr über die Ernährung eine Schlüsselrolle.
Fragestellung
Diese Übersichtsarbeit beschäftigt sich einerseits mit der gegenwärtigen Datenlage zur phosphatassoziierten Mortalität und Morbidität bei Patienten mit und ohne chronische Nierenerkrankungen. Sie erörtert andererseits die Thematik der diätetischen Phosphatzufuhr über natürliche und prozessierte Lebensmittel und deren potenzielle Einflüsse auf die Phosphatbilanz.
Material und Methoden
Aktuelle Studien zum Einfluss von verschiedenen Phosphatquellen auf Laborwerte und Biomarker, klinisch relevante Surrogatparameter und weitere Endpunkte wurden gescreened, zusammengefasst und bewertet.
Ergebnisse
Es bestehen gravierende Unterschiede auf die Phosphatbilanz hinsichtlich der Phosphatherkunft in der Ernährung. Die geringste Aufnahme geschieht bei vegetarischen Quellen, Phosphat aus Fleischprodukten wird intermediär aufgenommen, während anorganische Phosphatzusätze sehr effektiv resorbiert werden.
Schlussfolgerung
Qualität und Menge der Phosphatzufuhr nehmen großen Einfluss auf die Phosphatbilanz, was insbesondere bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen mit kardiovaskulärem Risiko von Bedeutung ist. Zur besseren Steuerung der Risikoreduktion wäre eine adäquate Kennzeichnung des Phosphatgehalts von Lebensmitteln notwendig und muss demensprechend eingefordert werden.