Erschienen in:
30.01.2023 | COVID-19 | Schwerpunkt: Elektronenmikroskopie
Neuropathologie II: Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems
Ausblick auf neue Techniken in der Elektronenmikroskopie
verfasst von:
Prof. Dr. Anne Schänzer, Carsten Dittmayer, Joachim Weis, Werner Stenzel, Hans-Hilmar Goebel
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Bei der Diagnostik von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems ist der Einsatz elektronenmikroskopischer Analysen in der heutigen Zeit selten geworden. Doch es gibt Fragestellungen, bei denen die Methode hilfreich ist, die Ätiopathogenese der Erkrankung einzugrenzen. Hereditäre neurodegenerative und metabolische Erkrankungen, wie die lysosomale Speichererkrankung neuronale Ceroidlipofuszinose, gehen mit pathognomonischen Speicherprodukten nicht nur im zentralen Nervensystem (ZNS), sondern auch in extrazerebralem Gewebe wie Schweißdrüsen und Lymphozyten einher. Diese Gewebe sind leicht zugänglich und haben damit die Funktion als „Fenster zum ZNS“. Zudem gibt es neue Methoden, die Limitationen der konventionellen Elektronenmikroskopie überwinden und möglicherweise die Bedeutung der ultrastrukturellen Diagnostik verbessern. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die direkte Darstellung von morphologisch intakten Viruspartikeln wie „severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2“ (SARS-CoV-2) in Gewebeproben, wodurch ein besseres Verständnis der COVID-19-assoziierten Erkrankungen im ZNS und peripheren Nervensystem erreicht werden kann.