Erschienen in:
30.09.2022 | Darmmikrobiom | Einführung zum Thema
Das Mikrobiom in der Inneren Medizin
verfasst von:
PD Dr. Fabian Frost, Prof. Dr. Markus M. Lerch
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 10/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Das Mikrobiom ist im klinischen Alltag angekommen. Das Spektrum der therapeutischen Mikrobiotainterventionen reicht inzwischen von Prä- und Probiotika über selektivere Antibiotika oder Initiativen zur Antibiotikavermeidung bis hin zum fäkalen Mikrobiomtransfer (früher Stuhltransplantation). Letzterer wird bereits seit einigen Jahren in einer ganzen Reihe von Zentren bei der rezidivierenden Clostridioides-difficile-assoziierten Kolitis eingesetzt und hat mit seinem durchschlagenden Erfolg früh Hoffnungen geweckt, dass sich das Prinzip der Mikrobiommanipulation auch bei anderen Erkrankungsbildern als Therapie etablieren lässt. Gestärkt wurde die Hoffnung durch eine wachsende Zahl von Berichten darüber, dass Veränderungen des Darmmikrobioms mit einer Vielzahl von Erkrankungen, nicht nur aus dem Bereich des Magen-Darm-Trakts, assoziiert sind. Dies gilt inzwischen für zahlreiche metabolische, kardiovaskuläre oder neurologische Erkrankungen. Dass per Mikrobiomtransfer aus dicken Mäusen wieder dünne werden können, schien beispielsweise für die Therapie der Adipositas und die mit ihr assoziierten metabolischen Erkrankungen ganz neue Möglichkeiten zu eröffnen. Leider haben sich diese frühen Therapieerfolge bisher bei der Adipositas entweder nicht bestätigt oder sie haben sich nicht in Therapieoptionen für adipöse Patienten übertragen lassen. …