Erschienen in:
04.03.2021 | Palliativstation | Außer der Reihe
Der Sterbeort von Tumorpatienten im zeitlichen Trend
Eine Analyse von Todesbescheinigungen der Jahre 2001, 2011 und 2017
verfasst von:
PD Dr. med. Burkhard Dasch, Prof. Dr. med. Philipp Lenz
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der modernen Hospiz- und Palliativbewegung gilt der präferierte Sterbeort als Qualitätsindikator für eine bedarfsgerechte Versorgung sterbender Menschen. Tumorpatienten repräsentieren die größte Gruppe hospizlich und palliativmedizinisch betreuter Personen.
Ziel der Arbeit
Ziel der Untersuchung war es, den Sterbeort von Tumorpatienten über einen 16-jährigen Beobachtungszeitraum (2001–2017) zu beschreiben.
Material und Methoden
Analysiert wurden sämtliche Todesbescheinigungen ausgewählter westfälischer Regionen (Städte Bochum und Münster, Landkreise Borken und Coesfeld) der Jahre 2001, 2011, 2017. Tumorpatienten (ICD-10, C00–C97) wurden anhand der ärztlichen Angabe zur Todesursache identifiziert.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 38.954 Totenscheine ausgewertet. Bei 32,2 % (95 %-KI 31,4–33,0 %; 12.531) der Verstorbenen war eine maligne Tumorerkrankung dokumentiert worden. Altersstandardisierte Sterbeortverteilung (2001, 2001, 2017; %): zu Hause: 24,7; 24,9; 21,5; Krankenhaus (KH; gesamt): 61,5; 51,0; 51,2 (Palliativstation: 0,0; 2,2; 16,1; sonstige Sterbeorte im KH: 61,5; 48,8; 35,1); Hospiz 5,5; 12,5; 15,0; Pflegeheim: 8,2; 11,2; 12,0; sonstiger Ort: 0,1; 0,3; 0,3.
Schlussfolgerung
Über die Hälfte der Tumorpatienten verstirbt im Krankenhaus, lediglich jeder vierte bis fünfte Sterbefall ereignet sich im häuslichen Umfeld. Im zeitlichen Trend (2001–2017) ergibt sich, dass onkologische Patienten weniger zu Hause und im Krankenhaus, jedoch häufiger auf Palliativstationen, in Hospizen und in Pflegeheimen versterben.